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Chile sucht diplomatische Lösung für Honecker

  • Lesedauer: 2 Min.

Santiago/Berlin (Reuter/dpa/

ADN/ND). Chiles Regierung hat erstmals öffentlich Bedingungen genannt, unter denen der Aufenthalt Honeckers in der Botschaft in Moskau beendet werden könnte. In einer am Dienstag veröffentlichten Erklärung des Außenministeriums wurde angedeutet, wenn ihm ein „faires Gerichtsverfahren“ garantiert sei und keine Gefahr für sein Leben bestünde, könnten die Gründe für einen weiteren Aufenthalt in der Botschaft entfallen.

Wie es in Santiago hieß, sucht Chile einen Ausweg mit den Mitteln der Diplomatie und des internationalen Rechts. In diesem Zusammenhang hat Santiago die Entsendung eines hohen Diplomaten nach Moskau beschlossen, der zusammen mit der russischen Regierung nach einem Ausweg suchen soll. Dies teilte das Außenministerium in Santiago mit. Der chilenische UNO-Diplomat James Holger soll die Mission übernehmen.

Dem Vernehmen nach liegen Präsident Aylwin eine Reihe von Empfehlungen für die weitere Handhabung des Falles vor, die das Außenministerium erarbeitete. Angeblich denkt Chile daran, eine internationale Organisation, möglicherweise den Internationalen Gerichtshof in Den Haag, anzurufen.

Der Generalsekretär und Sprecher der Regierung, Correa, hatte bereits am Montag auf diese Lösung hingedeutet und Erwartungen

auf eine schnelle Auslieferung Honeckers zunichte gemacht.

Der Anwalt Honeckers schließt einen Selbstmord seines Mandanten im Falle einer Auslieferung an die BRD nicht aus. Der 79jährige lehne es „kategorisch ab, als Häftling nach Deutschland zu kommen“, sagte Rechtsanwalt Becker am Dienstag dpa. Er wisse aber nichts von einer Zyankalikapsel, die Honecker nach einem Bericht des „stern“ angeblich stets bei sich trage. (Seiten 2 und 4)

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