Schewardnadse leitet georgischen Staatsrat
Tbilissi (dpa/ADN). Der frühere sowjetische Außenminister Eduard Schewardnadse ist am Dienstag zum Vorsitzenden eines neugebildeten georgischen Staatsrates bestimmt worden. Das wurde in der georgischen Hauptstadt Tbilissi von Seiten der Übergangsregierung bekannt. Der vierköpfige Staatsrat löst als höchstes politisches Organ den Militärrat ab, der nach dem Sturz Gamsachurdias gebildet worden war. Der Militärrat wird wie der politische Konsultativrat aufgelöst.
Vorrangige Aufgabe des Staatsrates soll diesen Angaben zufolge die Stabilisierung der politischen und wirtschaftlichen Situation in
der Kaukasusrepublik nach den bürgerkriegsähnlichen Kämpfen Anfang des Jahres sein. Bis zu Neuwahlen des Parlamentes - die voraussichtlich Ende Mai oder Anfang Juni stattfinden - soll das Gremium die Grundzüge der georgischen Politik festlegen.
Die Spannungen in Westgeorgien halten weiter an. Wie die Agentur RIA unter Berufung auf georgische Quellen am Dienstag meldete, kam es im Gebiet der Stadt Sugdidi erneut zu Zusammenstößen zwischen Anhängern Gamsachurdias und Nationalgardisten der Übergangsregierung von Tengis Sigua. Elf Personen sollen bei den Auseinandersetzungen getötet worden sein.
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