nd-aktuell.de / 11.03.1992 / Wirtschaft und Umwelt / Seite 8

Geht es weiter abwärts?

Ich bin zuständig für den europäischen Markt, und da bin ich zuversichtlich. Immerhin haben wir im letzten Jahr 25 Prozent zulegen können. Das bei etwa 18 000 verkauften amerikanischen Autos. Opel eine lOOprozentige GM-Tochter in Deutschland - nicht mitgerechnet In diesem Jahr werden wir etwa 23 000 Autos in Europa verkaufen. In Europa sind vorwiegend kleine, sparsamere Autos immer mehr gefragt. Hält General Mo-

tors da mit oder geht das Unternehmen eigene Wege?

Wir haben einiges getan, zum Beispiel ein Ultralite-Design-Car auf dem 62. Automobilsalon in Genf gebracht. Dieses Fahrzeug verbraucht bei konstant 80 km/h nur etwas weniger als zwei Liter auf 100 km. Und wir haben seit drei Jahren ein vollkommenes Elektroauto mit Sportwagenleistungen. Außerdem gibt es ein Hybrid-Fahrzeug, das selbständig über seine Antriebsart entscheidet und entsprechend umschaltet. Sind das nicht nur Aushängeschilder, weder käuflich noch bezahlbar?

Bei GM, aber bestimmt nicht nur bei uns, werden diese Autos auch künftig kaum in dieser Form gebaut. Das stimmt. Aber sehr viele Ultra-Lite-Teile oder der Zwei-Takt-Motor kommen in anderen Modellen zum Einsatz. Sehr viele Leute in den Abteilungen bei General Motors arbeiten an alternativbetriebenen Fahrzeugen. Und warum gibt es dann noch keine brauchbaren Ergebnisse?

Die technischen Probleme sind enorm. Beispielsweise muß die Art der Stromherstellung auch ökologisch vertretbar gelöst werden. Außerdem liegen Welten zwischen einem kleinen Testmobil, das sich nur mit 30 km/h bewegt, und einem richtigen Auto. Deshalb kann noch keiner sagen, wann die neuen Wagen auf den Markt kommen.