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Blümchen

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Als der Arbeitsminister die Rentenangleichung für die östlichen Länder Und ihre angeblich zehnprozentige Erhöhung als sozialen Erfolg pries, viele der Empfänger aber mit wenig mehr oder erheblich weniger beschieden würden, meinte Herr G. sarkastisch: „Welch eine Crux ist es doch mit den Namen! Wenn man Blüm heißt, könnte es einem, auch wenn man kein Linker ist, schon schmeicheln, damit an Leon Blum zu erinnern, der, wenn auch nur zeitweise, Frankreichs Widerstand gegen die faschistische Bedrohung vereinte. Aber angesichts dieser Täuschung kann man den Namen nur verkleinern. Freilich ist dieses Blümchen keine Koseform, und man denkt auch dabei nicht an das Signet auf Jean Effels Bildern zur Erschaffung der Welt', eher an die sächsi-

sche Bezeichnung für einen Kaffee, der so dünn ist, daß man die Blümchen am Grund der Tasse sehen kann.“

„Leider steht zu erwarten, daß der Herr Minister, falls er im Amt bleibt, mit seiner Suada bis zum Schwerterkaffee vorstößt (bei dem man bekanntlich das Meißener Markenzeichen noch durch den Tassenboden hindurch erblickt). Erstaunlich ist es schon, daß ein Minister glaubt, mit solchem Redetrank die Rentner besoffen machen zu können, so daß sie nicht protestieren, sondern ihm bei der nächsten Wahl noch Stammbuch-Blümchen schenken werden. Eher steht zu erwarten, so meine ich, daß ihm die Betroffenen unverblümt die Meinung sagen. Der Mann ist nicht nur kurz gewachsen, er denkt auch zu kurz.“

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