Libyscher Volkskongreß berät Lockerbie-Affäre
Sirte (dpa/ND). Der Allgemeine Volkskongreß Libyens berät seit Sonntag erneut über das Schicksal der beiden Libyer, die von Washington und London des Bombenattentats von Lockerbie beschuldigt werden. Die Frage, ob die beiden Männer der westlichen Justiz ausgeliefert werden können, wurde in einer „Justizkommission“ des Volkskongresses erörtert, meldete der Radio Tripolis aus dem Tagungsort, der Mittelmeerstadt Sirte Zu Beginn des Kongresses am Vortag hatte der Vorsitzende des Parlaments, Abdel Rasek el-Soussa, eine eher ablehnende Haltung gegenüber einer Auslieferung erkennen lassen. Das libysche Gesetz
sehe eine solche Möglichkeit nicht vor. An dieser Rede regte sich allerdings Kritik. In Parlamentskreisen hieß es, die Rede Soussas stelle keine Resolution des Parlaments dar.
Im Mittelpunkt der dreitägigen Beratungen stehen innenpolitische Fragen, etwa der Wirtschafts- und Landwirtschaftspolitik.
Wie MENA meldete, sei für die libysche Nachrichtenagentur JANA am Sonnabend mit Ibrahim al-Tawil ein neuer Direktor ernannt worden, nachdem Mitglieder „revolutionärer Komitees“ am vergangenen Dienstag in die Zentrale eingedrungen waren und den früheren Leiter aus dem Amt entfernt hatten. (Seite 5)
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