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Luftbrücke für Sarajevo wieder aufgenommen

Belgrad/Saraievo/Wien/Rom (ND/

  • Lesedauer: 2 Min.

AFP). Die bosnischen Truppen haben sich den serbischen Kräften in Bosnien-Herzegowina angeschlossen und ebenfalls ein Abkommen unterzeichnet, das ihre schweren Waffen - Panzer, Artillerie und Luftabwehrgeschütze - unter UN-Kontrolle stellt. Zugleich kam es wieder zu schweren Gefechten am Rande Sarajevos und an allen Fronten in Bosnien-Herzegowina. Nach Granattreffern steht der Regierungssitz in Sarajevo in Flammen. Durch einen Brustschuß eines Heckenschützen starb bereits der zweite ukrainische UN-Soldat.

'Nach zwei Tagen wurde der Flughafen von Sarajevo am Donnerstag morgen wieder für internationale Hilfsflüge geöffnet. Die internationale Luftbrücke zur Versorgung der Bewohner Sarajevos war am Dienstag unterbrochen worden, nachdem ein britisches Hilfsflugzeug von einer der Konfliktparteien beschossen worden war. Die UNO erwartete noch am Donnerstag 26 Maschinen mit humanitärer Hilfe.

Der italienische Verteidigungsminister Ando informierte im „Corriere della Sera“, sein Land werde zwischen 1000 und 1500 Soldaten bereitstellen, die die Grenzen

kontrollieren und den Hilf skonvois Geleitschutz geben sollten. Dieses Angebot habe allerdings keinen Sinn, solange nicht klar sei, wie NATO, UNO und WEU kooperieren würden. Sinnvoller sei eine massive Embargo-Verstärkung.

In diesem Zusammenhang übte Bundesverteidigungsminister Rühe scharfe Kritik an der Haltung Athens zum UN-Embargo. Es sei ein Skandal, daß Griechenland die Sanktionen nicht befolge, sagte Rühe dem österreichischen Fernsehen. Die Regierung in Athen müsse internationale Beobachter zur Überwachung des Embargos gegen Rest-Jugoslawien zulassen. Den

westlichen Politikern warf Rühe vor, die „serbischen Führer hofiert“ zu haben, während in deren „Todeslagern tausende Menschen starben“. Bei der geplanten Jugoslawien-Konferenz müsse Serbien „ein letztes Ultimatum“ gestellt werden.

Der stellvertretende russische Außenminister Schurkin reiste unterdessen im Auftrag von Präsident Jelzin nach Jugoslawien, um dort mit Vertretern Serbiens und Montenegros über eine Beendigung der Kämpfe zu sprechen. Die Türkei hat im Namen der Islamischen Konferenz eine Sondersitzung der UN-Vollversammlung gefordert.

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