nd-aktuell.de / 21.08.1992 / Politik / Seite 2

Leserbriefe

Wer sich am Anblick Erich Honeckers genießerisch weidete, als er, entgegen allen völkerrechtlichen Regeln, die chilenische Botschaft verlassen mußte und nun auch noch die Leser des ND im „Blattsch(l)uß“ vom 15./16. 8. zu ironischen Witzeleien darüber animiert, den kann ich nur verachten. Die Verantwortlichen in der Redaktion des ND möchte ich fragen, ob es zu ihrer politischen Linie gehört, dem Trend zu folgen, auf einem nun völlig machtlosen und hilflosen alten Mann herumzutrampeln, der als junger Mensch zehn Jahre Zuchthaus erlitten hat, weil er Kommunist war und nicht zum Wendehals wurde.

Hilde Laubsch, 3080 Magdeburg