• Kultur
  • Sh.I.T. inszenierte „Die Schule der Witwen“ des Jean Cocteau im Parkhaus

Auferstanden von den Noch-Nicht-Toten – aber warum?

Ich erzähl' Euch jetzt ein Märchen von einer Frau, derer reicher und um Etl> ches älterer Gatte aus dem Dasein schied und sie - um den Zweiflern ihre Liebe zum Verblichenen zu beweisen ihm ins Jenseits zu folgen gewillt ist. Ihre Amme wiederum gibt nun vor, es der Herrin gleichzutun. Tatsächlich jedoch ist sie inständigst bemüht, die Witwe vor dem Sterbenwollen zu bewahren. Und wie könnte es wohl anders sein: Ein Jüngling muß her, ein hübsch anzusehender versteht sich!

Soweit so gut. Doch der fünfzigminütige Einakter überzeugte in der Inszenierung von Beatrice Scharmann letztlich nicht. Sicherlich, die Verlogenheit dieser Gesellschaft mit der ihr innewohnenden Doppelmoral war spürbar und entbehrte eines gewissen Witzes (den der Tragikomik) nicht, aber das Stück verlief sich in aus-

druckslosen Längen. Und war die dramatische Entwicklung einmal nicht träge, dann war sie gleich sprunghaft. Zu wenig sind die Gefühlsregung...


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