Heilkur für Bucher Krankenhaus-Areale

Gesundheitsbad und Trainingszentrum geplant

Auf der einen Seite neue Forschungsstätten mit großen Glasfassaden und prächtige alte Häuser, auf der anderen Seite abbruchreife Klinikgebäude und Straßen, die sich die Natur schrittweise zurückholt- Hui und Pfui liegen am Standort Buch dicht beieinander. Wer mag, kann sich davon bei einem Spaziergang überzeugen. Der Regierende Bürgermeister und die Senatoren nahmen gestern einen Bus, um sich zu informieren. Sie hatten die turnusmäßige Senatssitzung deshalb extra nach Buch verlegt. Hier berichteten potenzielle Investoren über ihre Pläne. Die Investoren versprechen einigen desolaten Gebieten von Buch eine Zukunft. Die Firma Helios betreibt neben dem Campus an der Robert-Rössle-Straße den Neubau eines Krankenhauses mit 1000 Betten. Nach Angaben des Unternehmens wäre dies die größte privat finanzierte Klinik Deutschlands. In den Neubau sollen auch Klinik-Teile ziehen, die bisher an der Wiltbergstraße untergebracht sind. Helios ist bereit, dann Unternehmensbereiche aus anderen Teilen Deutschlands auf das freiwerdende Areal Wiltbergstraße zu holen. Spitzensportler sind die Kunden der Firma TOSMA GmbH. Für ein Höhentraining müssen die Athleten gewöhnlich weit reisen, zum Beispiel in der Sierra Nevada (Kalifornien). Die Sportclubs geben für Flüge in solche Regionen viel Geld aus. Billiger wird es in einem kleinen Trainingszentrum der TOSMA im Sportforum Hohenschönhausen, wo Höhenluft-Bedingungen simuliert werden. Nun möchte die GmbH im großen Stil expandieren. Der Architekt Peter Kaufmann entwarf ein so genanntes »Loxydrom«, das auf 5,6 Hektar auf einer Bucher Wiese entstehen soll. Nach einer ersten Bauphase von zwei Jahren soll das Loxydrom 2006 eröffnet werden. Bis zum Abschluss der Arbeiten 2008 sind 95 Millionen Euro zu investieren. Auf dem jetzt ungenutzten Krankenhausgelände »Dr. Heim« an der Hobrechtsfelder Chaussee will die Bio Prävent AG mit chinesischer Beteiligung ein Gesundheitsbad bauen. Die AG verspricht traditionelle chinesische Medizin, praktiziert von Ärzten aus dem Ursprungsland. Bio Prävent rechnet mit 1000 Besuchern an Werktagen und bis zu 4000 Besuchern an Wochenenden. Der Senat sicherte für die Vorhaben Unterstützung zu. Dazu gehört, dass er Grundstücke aus dem Landesbesitz unter Umständen unter Verkehrswert verkauft. Baumaßnahmen in Buch sind jedoch nicht nur Zukunftsmusik. Die Konsum-Genossenschaft ist schon dabei, am S-Bahnhof für 26 Millionen Euro eine Einkaufspassage zu errichten. Am Dienstagnachmittag legten das Max-Delbrück-Centrum und das Forschungsinstitut für Molekulare Pharmazie den Grundstein für den Neubau eines Instituts für Medizinische Genomforschung.
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