nd-aktuell.de / 04.11.1992 / Ratgeber / Seite 11

Ungewöhnlichen Zinsverlockungen lieber widerstehen

als Kontoverbindungen. Als Gratiszugabe erhält der Sparer nicht selten ein Garantie- oder Gewinnversprechen, das in Wahrheit völlig wertlos ist.

Die Anbieter des Grauen Kapitalmarktes verkaufen nicht selten wertloses Farmland in Südamerika, obskure Feriensiedlungen, waghalsige Spekulationsgeschäfte mit Schweinebäuchen oder Sojabohnen. Wer meint, daß ein ernsthafter Mensch auf solche Geschäfte nicht einsteigt, der sieht sich von der Wirklichkeit eines Besseren belehrt.

Die Verkäufer solcher Geldanlagen treten oft in Deutschland lediglich als

Vermittler auf. Der Zahlungsverkehr läuft über ein ausländisches Unternehmen, das meist nur aus einem Briefkasten besteht. Damit fällt es den Geprellten später um so schwerer, den Betrügern mit rechtlichen Schritten das Handwerk zu legen.

Viele dieser Geschäfte laufen unter dem Deckmantel des 936-Mark-Gesetzes. Ostdeutsche Sparer befinden sich dann nicht selten in dem irrigen Glauben, daß auf Grund der staatlichen Sparzulage auch die Anlage selbst einer staatlichen Aufsicht unterliegt. Das trifft aber nicht zu.

Die Geldanlagen auf dem Grauen Kapitalmarkt zeich-