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  • Politik
  • 10-Punkte-Plan für Bosnien vorgelegt

Letzte Rettung vor Militärintervention?

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Genf (Reuter/dpa/ND). Die Vorsitzenden der Genfer Jugoslawien-Konferenz, Vance und Owen, haben am Wochenende nach Ansicht von Diplomaten den letzten Versuch begonnen, einer Militärintervention in Bosnien durch eine Verhandlungslösung zuvorzukommen. Sie legten den erstmals zu Direktgesprächen zusammengekommenen Spitzenvertretern der Kriegsparteien einen „Verfassungsrahmen für Bosnien-Herzegowina“ und Vorschläge für eine neue Staatsstruktur vor. Nach dem zehn Punkte umfassenden Verfassungsrahmen soll die Republik dezentralisiert und der größte Teil der Regierungsgewalt zehn autonomen Provinzen übertragen werden. Die erste Reaktion der Moslems war negativ. Bosniens Präsident Izetbegovic sagte,

der Plan müsse in vielen Punkten abgeändert werden. Serben-Führer Karadzic hatte dagegen erklärt, der Plan sei nicht perfekt, solle aber auch nicht abgelehnt werden. Die Kroaten machten keine Einwände geltend.

Moslems und Serben sind am Sonntag in Genf erstmals zu bilateralen Gesprächen zusammengetroffen. Izetbegovic und Karadzic machten laut Konferenzsprecher Eckhard „den ernsten Versuch, ihre Meinungsverschiedenheiten zu verringern“. Von einem Durchbruch sei aber noch nicht die Rede.

Nach Einschätzung des Sonderbeauftragten der WHO für Europa, Acheson, werden Zehntausende Bosnier an Erfrierungen und Wassermangel sterben, wenn der Krieg nicht umgehend beendet wird.

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