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.ESERBRIEFE Untauglich für Rettung maroder Betriebe

  • Lesedauer: 1 Min.

Harry Nick hat es verstanden, den „Ausverkauf“ der ehemaligen DDR kurz, aber verständlich zu beschreiben und die Hintergründe zu analysieren. Dieser Beitrag ist eine wertvolle Argumentationshilfe, wenn vesucht wird, das Betriebsergebnis der Treuhand dahingehend zu interpretieren, daß im Sozialismus keine Werte, sondern im wahrsten Sinne des Wortes nur Schrott produziert worden ist. Was ich allerdings vermißt habe, ist die Frage, warum nicht öfter die Belegschaften selber zugegriffen haben, als ihr Betrieb für 1 DM den Besitzer wechseln sollte. Warum wird erst jetzt, nachdem alles zu spät ist, über andere Organisationsformen und Besitzverhältnisse von Produktionsstätten diskutiert? Warum er-' wärmen sich die Gewerkschaften für solche Ideen immer erst dann, wenn die Betriebe wirklich nicht mehr zu retten sind? Die Lehre, die ich aus einer Vielzahl von Projek-

ten in der Bundesrepublik gezogen habe, ist, daß jeder Versuch, alternative Wirtschaftsformen einzuführen, nur bei wirtschaftlich starken und überlebensfähigen Betrieben ratsam ist, aber mit Vorliebe als Rettung für angeschlagene Betriebe eingebracht wird. Dann geht das Experiment unweigerlich in die Hose - ein Effekt, der vielleicht gar nicht so unerwünscht ist.

Roland Schnell, 1000 Berlin 61

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