Beratung der Unberatenen

Das gilt im übrigen auch für ihre Cliquen, die für sie so etwas darstellen wie ein soziales Nest (und allzuhäufig ein tatsächliches Ersatz-Zuhause), das ihnen nicht nur Geborgenheit vermittelt, sondern auch Verhaltensweisen zur Bewältigung ihres Alltags - und zwar zunächst ganz unabhängig davon, ob solche Verhaltensweisen von der „Gesellschaft“ sanktioniert werden oder nicht. Die Clique ist für die Jugendlichen - als informelle Gruppe - eine wichtige Sozialisationsinstanz, und jeder Versuch, sie von außen aufzulösen, umzukrempeln oder Einzelne aus ihr herausbrechen zu wollen, wird auf Widerstand stoßen und jede noch so „gut“ und „richtig“ gemeinte erzieherische Intention zunichte machen.

Das bedeutet natürlich nicht, daß gegebene Verhaltensdispositionen einfach nur konstatiert und hingenommen werden können. Soziale Akzeptanz heißt nicht, daß man die Einstellungen akzeptiert, aus denen die Gewalt komm...


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