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Zuschauer bei Olympia

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Die Klubchefin nannte einen weiteren Grund für den einwöchigen Lehrgang in Kienbaum: „Japan ist ein Inselland, da ist es viel komplizierter als hier in Europa, mit anderen Ländern regelmäßigen Kontakt zu pflegen. Für die Mädchen ist das aber ganz wichtig, und für das japanische Frauenturnen überhaupt. Wir brauchen die Kontakte, wir brauchen neue trainings-

methodische Anregungen, sonst haben wir keine Chance, jemals wieder an die Spitze zu kommen.“

Für Barcelona hatte sich die japanische Frauenriege nicht qualifizieren können. Die letzten Erfolge liegen viele Jahre zurück. 1966 gab es die letzten WM-Medaillen: Bronze für die Mannschaft - vor der DDR -, Bronze für Keiko Ikeda in der Einzelwertung - vor Erika Zuchold (Leipzig). Danach ging es immer weiter zurück.

„In den letzten zehn, fünfzehn Jahren haben sich andere, Länder stark entwickelt“, sieht die Japanerin den Trend, „so daß hinter den sechs dominierenden Ländern eine große Leistungsdichte herrscht. Es wird schwer, dort einzudringen, aber wir orientieren uns nach vorn. 1995 sind die Weltmeisterschaften bei uns in Tabai, sie sind zugleich die Qualifikation für die Olympischen Spiele in Atlanta. Das ist unsere Chance. Und dafür trainieren unsere Juniorinnen bereits jetzt auf internationalem Podium.“

Und warum gerade in Kienbaum?

Frau Miyashita läßt den Direktor der Kultur- und Sportgesellschaft mit Osteuropa, Hideji Takahashi, der unser Gespräch dolmetscht, erzäh-

len. „Ich kannte die DDR gut,, weil ich von 1974 bis 1979 an der Jugendhochschule studiert habe. Seither war ich ein großer Sympathisant der DDR und schrieb auch bei uns in Zeitschriften über das Land und den Sport. Nach der Wende war ich mit einer Delegation japanischer Turnexperten am FKS in Leipzig. Und so reifte die Idee für diesen Trainingslehrgang.“

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