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  • Gipfel helfen Südafrika nicht aus den Niederungen

Viel Symbolik

  • Holger Wen
  • Lesedauer: 2 Min.

Wenn der südafrikanische Präsident de Klerk und ANC-Chef Mandela diese Woche in die USA fliegen, können sie nicht viel Positives aufweisen. Zumindest gemessen an ihrem Ziel, die Clinton-Regierung zur Aufgabe von Finanzsanktionen gegen den sich wandelnden Apartheidstaat zu bewegen.

Zwar hat sich die Mehrheit bei der Allparteienkonferenz für nichtrassistische Wahlen bis zum April des nächsten Jahres ausgesprochen, doch konervative Weiße wie Schwarze blockieren einen formalen Beschluß.

Sie wollen erst mittels Festlegungen über die künftige Staatsform und über einen „Minderheitenschutz“ ihre Schäfchen ins Trockene bringen. Immerhin haben sich nunmehr mit der Unterschrift des linksradikalen PAC alle 26 Teilnehmerorganisa-

tionen zu einer „friedlichen Konfliktlösung“ verpflichtet.

Zu einer solchen wollten auch Mandela und der Chef der Inkatha sowie des KwaZulu-Homelands Buthelezi vor Tagen bei ihrem ersten Treffen seit zweieinhalb Jahren beitragen. Zehn Stunden parlierten die beiden einflußreichsten Schwarzenpolitiker Südafrikas - herausgekommen ist außer „symbolischer Bedeutung“ für eine entspanntere Atmosphäre vorerst nichts. Aber selbst wenn es beiden gelingen sollte, ihre Kämpfer zu zügeln, würde die alltägliche Gewalt in Südafrika damit noch nicht beendet.

Südafrika braucht inzwischen nicht mehr lediglich symbolische, sondern folgen- und tatenreiche Treffen. An diesem Maßstab muß sich auch der US-Besuch messen lassen, wenngleich er unter schwierigen Vorzeichen stattfindet.

HOLGER WENK

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