nd-aktuell.de / 28.06.1993 / Politik / Seite 3

Für Politik, die Spaß macht

KERSTIN KAISER

„32, nicht vorbestraft“, begann die Brandenburgerin ihre Vorstellung. Obwohl schon bisher stellvertretende Bundes Vorsitzende, will sie als „ungelernte Politikerin“ gelten, gab aber zu, daß sie die PDS auch schon wirkungsvoll im Fernsehen vertrat.

Die AG Lisa nennt Kerstin Kaiser, die mit ihrem Partner und drei ihrer vier Kinder in Kleinmachnow lebt, ihre „politische Heimat“. Frauenpolitik ist ihr wichtig, sie will sie weiter verantworten, nicht als Ressort, sondern als Wahrnehmung der Interessen von Frauen durch Frauen selbst. Aber auch Männer sollen dabei auf allen Politikfeldern einbezogen werden, z. B. um die Forderung „Frauenrechte in die Verfassung“ durchzusetzen. Ihre Erfahrung: In Basisgruppen kann man sich leichter über Feminismus verständigen.

Als „selbstkritische Wünsche“ nannte sie: Die PDS müßte mehr aus sich herausgehen, mehr frauen- und kinderfreundliche, d. h. menschfreundliche Arbeits- und Politikformen finden. Sie will „Politik, die Spaß macht“, daß Frauen und Männer zusammen mit Kindern dabei auch „einen guten Tag verbringen“.