Die Landwirte werden ruiniert oder stranguliert

Seit Ignaz Kiechle sich in sein heimatliches Allgäu zurückzog und sein Stalljunge Gottfried Haschke - mangels Kompetenz als Staatssekretär abgehalftert - wieder im Ursächsischen landete, sitzt der 100-Hektar-Bauernsohn Jochen Borchert, gebürtig aus der Altmark, auf dem Kutschbock des Landwirtschaftsministeriums in Bonn.

Den vergangene Woche vorgelegten Agrarbericht für das Wirtschaftsjahr 1992/93 muß man daher als halbe/halbe sehen - halb Kiechle, halb Borchert. Demnach ließe sich der Rückgang an bäuerlichen Betrieben um weitere 5,5 Prozent dem einen wie dem anderen anlasten.

Eins ist gewiß, das Höfesterben wird sich weiter beschleunigen. Der einzige Unterschied, der zwischen Kiechle und Borchert auszumachen ,wäre, besteht rein äußerlich darin, daß der Mann von der Allgäuer Alm bis zum Abschied das Lied vom Familienbetrieb sang. Diese Melodie ist bei Borchert so gut wie verstummt, „denn wir müssen uns fragen, ob die Agrarpolitik ...


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