Von HANS-DIETER SCHUTT
Selbstbestimmung trotzt dem allgemeinen Sinndefizit ein bißchen flüchtige Bedeutung ab. Punkt. Mehr ist da nicht.
„Heldenplatz“ ist das Meisterwerk eines „Übertreibungskünstlers“. Aber wäre es nicht gai zu übertrieben, die Verhältnisse pur auf heute und auf mehr als nur Österreich zu übertragen?
Es sind ein paar Jahre ins Land gegangen, das in diesem Stück zufällig Österreich heißt. Der Mann, der damals auf Titelseiten das Verbot und den Boykott der Aufführung forderte, der Herr Busek, ist heute Vizekanzler. Das ist es, was sich verändert hat. Mehr nicht. Die Zeit hat sich nicht verändert: Am Spinnennetz des Nationalismus wird weiterhin fleißig gewebt, und zwar überall, und der Gedächtnisschwund jener, die Waldheim heißen, ist ja nicht geringer geworden. 120 000 Zuschauer hatte die Aufführung bisher. Das sind 120 000 Boykottbrecher, das spricht nicht für den Vizekanzler.
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