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  • „Zeitläufe“ - Bilder von Jens Rötzsch in den Brandenburgischen Kunstsammlungen Cottbus

Fotodokumente mit romantischem Kunstgriff

Die Paranoia der Macht zeigt sich nicht nur im Ungenügen der Mächtigen, sondern zugleich im tauben Rausch der Untertanen. Und es gibt gegenwärtig nur wenige deutsche Fotografen, die dies gültig ins Bild zu setzen vermögen. Jens Rötzsch ist einer der wenigen. Die Brandenburgischen Kunstsammlungen Cottbus präsentieren noch bis Sonntag 79 Arbeiten des Berliner Bild-Artisten aus den Jahren 1987 bis 1992. „Zeitläufe“ heißt die Exposition. Was sich indes offenbart, ist nur ein Thema: der Mensch. Und die Variationsfülle der Fotografien innerhalb dieses Kanons ist so frappierend wie das Leben selbst. Rötzsch beschäftigt die festliche Masse, von der Canetti in „Masse und Macht“ sagt, daß sie sich als großer Haufen zur Schau stelle, um den Ertrag der jeweiligen Kultur zu dokumentieren. Das Groteske, Erhabene, Verlogene und zuweilen auch der patriotische Heiligenschein bei den „Protokollstrecken“ des DDR-Jugend...


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