nd-aktuell.de / 28.06.1993 / Sport / Seite 15

Unbequeme Wahrheiten

„Gerade meine Aussagen gegen Rassismus sind einer Olympia-Bewerbung nützlich, weil sie ein anderes Deutschland zeigen, als die Schlagzeilen der Fotos der gegenwärtigen Auslandspresse“, meint die Eiskunstläuferin. „Ich werde mich wohl mein Leben lang ärgern werde, wie ich selbst politisch instrumentiert wurde.

Wer aber eigene Geschichte tabuisiert, hindert ein neues, kritisches Nationalbewußtsein und ist sofern auch kein gutes Aushängeschild für die Berliner Olympia-Bewerbung“, kritisierte sie die Reaktionen deutscher Funktionäre auf ihre Rede.

Katarina Witt fliegt heute in die USA, um dort mit ihrer langjährigen Trainerin Jutta Müller in intensivem Sommertraining und abseits der deutschen (Sport-) Streitigkeiten ihre neue Kür einzustudieren. Mit dieser will sie sich nochmals für Olympia qualifizieren. dpa