Gemobbt

Von »Stasi« zur »Unregelmäßigkeit«

  • Michael Müller
  • Lesedauer: 1 Min.
Der Aufsichtsrat der Leipzig 2012 GmbH hat Geschäftsführer Dirk Thärichen (33) fristlos entlassen. Wegen »Unregelmäßigkeiten in der Geschäftsführung«. Eigentlich ist so eine Nachricht höchst erfreulich. Denn leider reagieren Aufsichtsräte selbst in diesen Zeiten, wo Korruption so flott durch Politik und Wirtschaft grassieren, nur selten so prompt und konsequent. Doch im konkreten Fall kann Freude nicht so recht aufkommen. Thärichen wurden nämlich innerhalb ganzer 14 Tage erst »Stasi-Verbindungen« vorgeworfen, dann Beschönigung seines Lebenslaufes und nun eine ziemlich durchsichtige, profane Vorteilsgabe an Dritte. Ein Schelm, wer Arges dabei denkt. Dennoch kann man sich der Parallele zu dem berühmt-berüchtigten Lehrer-Modell-Mobbingfall nur schwer entziehen: erst schwul, dann Gefahr für die Kinder, dann Büchergeld unterschlagen. Von neuer Glaub- und Handlungsfähigkeit ist die Leipzig 2012 GmbH weiterhin weiter entfernt als vom angepeilten Olympiajahr. Und leider muss an der Lernfähigkeit der Akteuere gezweifelt werden. Man schaue nur auf ihre kindische Freude über ihr neues Logo. Es ist doch, heilige Einfalt, tatsächlich - ein stilisiertes Olympiafeuer! Damit hatte man immerhin weltweit 360 Marketing-Agenturen befasst. Aber am Ende wird alles sicher regel- und nicht etwa unregelmäßig bezahlt. Zumindest bis zum nächsten »Stasi-Fall«.
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