Vorkommnisse

»Ohne Vorkommnisse« - meldeten russische Agenturen unter Berufung auf den Pressedienst des tschetschenischen Präsidenten - sei Achmad Kadyrow am Sonntag feierlich in sein Amt als gewähltes Oberhaupt Tschetscheniens eingeführt worden. Ohne Vorkommnisse? Vor der Wahl am 5. Oktober waren alle ernsthaften Konkurrenten des einst rebellischen Muftis ausgebootet worden. Die Wahlbeteiligung - offiziell 87,5 Prozent - erreichte nach Angaben von Kadyrow-Gegnern (an denen man sicherlich ebenso zweifeln darf) ganze 25 Prozent. Der Ort der Inthronisation des Präsidenten wurde streng geheim gehalten. Nicht in der Hauptstadt Grosny, sondern in seiner Hochburg Gudermes legte Kadyrow schließlich den Amtseid ab. Natürlich war der Schauplatz hermetisch abgeriegelt. Denn kein Tag zuvor war ohne Anschläge vergangen, selbst den Vizechef von Kadyrows Sicherheitstruppe traf es. Wenigstens ruhiger, mag mancher Tschetschene gehofft haben, würde es nach der Wahl in Tschetschenien werden. Wirklichen Frieden kann niemand erwartet haben. Aber Kadyrow belehrte am Sonntag alle: Er werde die Rebellen »im Leib ihrer Mütter vernichten«. Woraus folgt: Ein Ende der »V...