NPD-Marsch durch Braunschweig gestoppt

  • Gisela Ohnesorge
  • Lesedauer: 2 Min.
Der von der NPD seit langem angekündigte Marsch durch die Braunschweiger Innenstadt unter dem rassistischen Motto »Heimreise statt Einwanderung« konnte am Samstag durch ein breites Bündnis verhindert werden.
Die NPD hatte nach einem Verbot durch die Braunschweiger Polizei mit Hilfe der Verwaltungsgerichte durchgesetzt, vom Hauptbahnhof aus durch die Innenstadt marschieren zu dürfen. Die von einem großen Unterstützerkreis getragene Gegendemonstration wurde unmittelbar vor ihrem Beginn aus Sicherheitsgründen von der Polizei mit ihrer angemeldeten Route verboten. Nur die Auftaktkundgebung an der Schill-Gedenkstätte sollte in der beantragten Form möglich sein. Peter Gingold - VVN-Mitglied und selber Verfolgter des Naziregimes - bezeichnete diesen Vorgang in seiner Rede dann auch als einen Skandal. Er habe es nicht für möglich gehalten, dass nach den grauenhaften Verbrechen der Nazis jemals wieder braune Horden marschieren dürften. Nur die Tatsache, dass so viele, gerade auch junge Menschen sich dem entgegenstellten, mache ihm Mut. Nach dem Ende der Kundgebung war eine spontane Demonstration zum Hagenmarkt beschlossen. Ein starkes Polizeiaufgebot - laut Braunschweiger Polizei eines der größten der Nachkriegsgeschichte - versuchte, dies zu verhindern. Einer kleineren Gruppe gelang es, in die Innenstadt zu kommen. Dadurch war es nicht mehr möglich, die geplante Route der NPD in die Innenstadt beizubehalten. Die Demonstration des Bündnisses gegen Rechts sei »eine gelungene Aktion« gewesen, meinte der PDS-Ratsherr Udo Sommerfeld, Anmelder der Auftaktkundgebung: »Durch den Widerstand von mehreren Tausend Antifaschisten ist es gelungen, die Nazis aus der Innenstadt herauszuhalten.« »Kameradschaften« gegen Wehrmachtausstellung Dortmund (ND-Bernhardt). Neofaschisten haben am vergangenen Sonnabend abermals gegen die in Dortmund gezeigte Ausstellung »Verbrechen der Wehrmacht« demonstriert. Über 80 Antifaschisten protestierten gegen die Provokation der lokalen »Freien Kameradschaften« und blockierten deren Aufmarsch kurzzeitig. Angaben des Bündnisses »Dortmund gegen Rechts« zufolge kam es zu mindestens zwei Festnahmen junger Antifaschisten.
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