Ein »heißes Frühjahr« gegen soziale Grausamkeiten

Globalisierungskritisches Netzwerk sucht nach neuen Bündnissen

  • Michael Klarmann, Aachen
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Sozialabbau sowie die Auswirkungen des Welthandels auf Gen-Food und Privatisierung sind künftige Kampagnen-Schwerpunkte von Attac. Das wurde am Wochenende auf dem »Ratschlag« in Aachen beschlossen.

Der Bundesregierung stehe wegen ihrer »sozialen Grausamkeiten« ein »heißes Frühjahr« bevor, prognostiziert Hugo Braun, Mitglied im Attac-Koordinierungskreis - quasi der Bundesvorstand. Damit nennt Braun einen neuen Schwerpunkt von Attac: der Sozialabbau in nahezu allen Industriestaaten als Folge der neoliberalen Globalisierung. Habe Attac bislang eher mit den Gewerkschaften, Umweltschutzverbänden und der Friedensbewegung kooperiert, gelte es nun - auch auf lokaler Ebene - mit Sozialverbänden gegen die Kürzungspläne zu protestieren. Ähnlich wie am 15. Februar ein globaler Aktionstag gegen den Irak-Krieg stattfand, soll es im Frühjahr einen solchen gegen Sozialabbau geben. Attac mobilisiert zudem für den 1. November zu einer Anti-Kürzungs-Demo in Berlin und will am heutigen Montag in vielen Städten den SPD-Büros »Besuche« abstatten. Drei Tage lang debattierten rund 350 Attac-Mitglieder aus fast 150 lokalen Gruppen am Wochenende in Aachen. Der »Ratschlag« ist das höchste Entscheidungsgremium von Attac-Deutschland. Auf ihm werden zukünftige Kampagnen diskutiert, die Gremien gewählt und der Haushalt für das kommende Jahr aufgestellt. Gegründet im Jahr 2000 verfüge man heute über einen Jahresetat von 1,2 Millionen Euro, sagt Pressesprecher Malte Kreutzfeldt. Attac-Deutschland gehörten fast 13000 Mitglieder in rund 200 lokalen Gruppen an. Es gebe viele junge »Attacies« - ein »Kapital«, für das man von anderen, oft überalterten Bündnissen oder Parteien beneidet werde. .............................................

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