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Bürger brachten Mittel selbst auf

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Wie wurde der Wohnungsbau finanziert? Ab 1970 wurden für zwei Millionen Wohnungen in der DDR rund 200 Milliarden Mark investiert. Diese Mittel brachten die DDR-Bürger auf, indem ein Teil ihres Einkommens aus Arbeit dafür durch Umverteilung eingesetzt wurde. Nach dem Wirtschaftssystem der DDR war das Reineinkommen Eigentum des Volkes, im Gegensatz zur Marktwirtschaft, wo es Eigentum der Unternehmer oder der öffentlichen Körperschaften wird. Daran ändert sich auch nichts durch die Umverteilung der Mittel über den Haushalt in der DDR.

Ende 1989 betrug der Wohnungsfonds der DDR rund 272 Milliarden Mark. Davon entfielen 161 Milliarden auf volkseigene, 58 Milliarden auf genossenschaftliche und 53 Milliarden auf private Wohnungen. Dieser Wohnungsfonds war 1989 mit 100 Milliarden Mark kreditiert, aus Mitteln der Bürger waren bereits 172 Milliarden Mark dafür aufgebracht worden. Demnach gehörten also den Bürgern 63 Prozent des Woh-

nungsbestandes aller Eigentumsformen bereits direkt.

Für fertiggestellte Wohnungen wurden 1989 - wie in jedem Jahr - rund 13 Milliarden Mark aufgewendet. Davon stammen sechs Milliarden Mark aus dem Sparzuwachs des Jahres. In den Banken befanden sich 1989 ungefähr 180 Milliarden Mark Spareinlagen, davon wurden 100 Milliarden Mark als Kredite für Wohnungen ausgereicht. Die durchschnittliche Kreditlaufzeit betrug in der DDR 41 Jahre. Wohnungen, die bis 1960 gebaut wurden, sind somit nahezu schuldenfrei.

Die 1989 gebauten Wohnungen sind jedoch noch mit Krediten belastet. Aus erarbeiteten Mitteln der Bürger wurden der Wohnungs Wirtschaft 1989 allein 16 Milliarden Mark bereitgestellt. Dies ermöglichte die niedrigen Mieten.

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