Werbung

Dieser Text ist Teil des nd-Archivs seit 1946.

Um die Inhalte, die in den Jahrgängen bis 2001 als gedrucktes Papier vorliegen, in eine digitalisierte Fassung zu übertragen, wurde eine automatische Text- und Layouterkennung eingesetzt. Je älter das Original, umso höher die Wahrscheinlichkeit, dass der automatische Erkennvorgang bei einzelnen Wörtern oder Absätzen auf Probleme stößt.

Es kann also vereinzelt vorkommen, dass Texte fehlerhaft sind.

  • Politik
  • Süd-Süd-Zusammenarbeit:

Ende der Querelen um den Mekong in Sicht

  • SATYANARAYAN SIVARAMAN, Bangkok'
  • Lesedauer: 2 Min.

Seit über 35 Jahren verhandeln Kambodscha, Laos, Thailand und. Vietnam über die Nutzung des Mekong, von dem über 52 Millionen Menschen leben. In jüngster Zeit aber mehren sich die Anzeichen für eine Lösung. Im September nämlich wollen sich Delegierte von vier Anrainer-Staaten in der kambodschanischen Hauptstadt Phnom Penh treffen, um völlig neue Rahmenbedingungen für die künftige Nutzung des Flusses auszuarbeiten.

Dem Planungsausschuß nahestehenden Quellen zufolge wird dann sowohl das 1957 gegründete Mekong-Komitee als auch die 1978 formierte Interimsgruppe durch eine neue, Kambodscha wieder integrierende Körperschaft ersetzt. Nach der Machtergreifung der Roten Khmer war Kambodscha aus dem Komitee ausgestiegen.

Diskutiert werden sollen in Phnom Penh so empfindliche Themen wie die Neuaufnahme zweier weiterer Mekong-Staaten - China und Myanmar - und ein eventuelles vietnamesisches und kambodschanisches Vetorecht gegenüber Maßnahmen der am oberefl Flußlauf gelegenen Länder Thailand und Laos. Darüber

hinaus wird nach Angaben des UN-Entwicklungsprogramms (UNDP), das die Diskussionsrunde unterstützt, die ökologisch sinnvolle Nutzung des Mekong ein Hauptaspekt sein.

Den Vorgesprächen nach zu urteilen, sind die vier Staaten über die meisten der im September auf der Tagesordnung stehenden Punkte einer Meinung, eine angesichts der sonst hart umkämpften Positionen äußerst überraschende Entwicklung. So war es im letzten Februar zu einer dramatischen Auseinandersetzung zwischen Thailand und Vietnam gekommen. Hanoi war ganz und gar nicht mit den thailändischen Plänen einverstanden, einen Nebenlauf des Mekong zur Linderung der im Nordosten des Landes um sich greifenden Dürre anzuzapfen. Auch 1991 hat es haarige Diskussionen gegeben. Damals befürchtete Thailand, daß das alte Mekong-Komitee wiederbelebt würde; das Hanoi mit einem Vetorecht gegen ihm mißliebige Bangkoker Pläne ausgestattet hatte.

Erst nach dem deutlichen Hinweis des UNDP auf eine Verknappung der Hilfsgeldzahlungen bei weiteren Querelen kehrte Ruhe ein.

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal