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  • Brandenburg
  • Chef der Berlin-Brandenburger Flughafenholding zu neuem Großflughafen

Stärkster Widerstand in Schönefeld

  • Lesedauer: 2 Min.

Der Geschäftsführer der Berlin-Brandenburger Flughafenholding, Wolfgang Hölzel, sieht dem heutigen „Scoping-Termin“ zum geplanten Berlin-Brandenburger Großflughafen mit Optimismus entgegen. Es könne bei der Vorbereitung des Großprojektes gar nicht genug Öffentlichkeit geben, das beuge eventuell nachfolgenden Prozessen vor und vermindere das wirtschaftliche Risiko, sagte Hölzel am Dienstagabend in Potsdam vor Journalisten.

Zur gesetzlich vorgeschriebenen öffentlichen Erstanhörung im Vorfeld des für Februar 1994 geplanten Raumordnungsverfahrens muß die Holding vor etwa 500 Teilnehmern aus den betroffenen Landkreisen, aus Wirtschaft und Gewerkschaft sowie allen

wichtigen Verbänden ihre Gründe für die Vorauswahl der drei Standorte Schönefeld-Süd, Jüterbog-Ost sowie Sperenberg erläutern. Allerdings, schränkte Hölzel ein, sehe er keinen Sinn darin, sich mit „Fundamentalisten, die aus Prinzip immer etwas dagegen haben“, auseinanderzusetzen. Dagegen sei er für jeden sachlich vorgetragenen Einwand dankbar.

Den stärksten Widerstand erwartet der Manager dabei aus der Schönefelder Ecke. Das sei verständlich, da dort rund 1 000 Einwohner umgesiedelt werden müßten, während es bei den beiden anderen Standorten nur jeweils 100 seien. Derzeit favorisiere die Holding keineswegs unter der Hand nur Schönefeld-Süd, versuchte Hölzel sich

hartnäckig haltende Gerüchte zu entkräften. Doch habe dieser Standort natürlich den Vorteil, daß es dort schon einen funktionierenden Airport gibt.

Der Holding-Chef unterstrich seine Auffassung, der Großflughafen sei ohne Alternative und könne keinesfalls durch einen Ausbau der drei vorhandenen Airports Schönefeld-Nord, Tegel und Tempelhof abgefangen werden. Das habe eine bereits vorgenommene, ebenfalls gesetzlich vorgeschriebene „Null-Bedarfs-Berechnung“ ergeben. Ein Grund dafür sei, daß drei auseinanderliegende Flughäfen völlig ungeeignet für eine sogenannte „HAB“, ein internationales Luftdrehkreuz, seien. Das werde aber eine

Hauptfunktion des neuen Großflughafens sein. Etwa 40 Prozent der dort landenden Passagiere würden den Airport nur zum Umsteigen benutzen.

Nach seinen Informationen wird das Riesenflugfeld, wenn es „so um 2 030, 40 oder 50“ endgültig fertiggestellt sei, für 60 Millionen Passagiere jährlich ausreichen, mit Reserveflächen rund 3 600 Hektar groß sein und über vier voneinander unabhängige Startund Landebahnen verfügen. In einer ersten Ausbaustufe, die „frühestens 2 004“ erreichbar sei, werde man sich dagegen mit einer Kapazität von etwa 23 Millionen Passagieren und nur zwei Startund Landebahnen begnügen.

ERNST WERNER

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