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  • Politik
  • DIW-Bericht untersucht Lage auf dem deutschen Arbeitsmarkt:

Entspannung nicht in Sicht

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin (ADN/ND). Die Lage auf dem deutschen Arbeitsmarkt ist laut dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW), Berlin, nach wie vor besorgniserregend. Im

II. Quartal nahm die Zahl der Beschäftigten in Ost- und Westdeutschland weiter ab. Dieser Trend dürfte auch im

III. Quartal angehalten haben, stellt das DIW in seinem jüngsten Wochenbericht fest.

In den alten Bundesländern hat die vorübergehende Stabilisierung der gesamtwirtschaftlichen Produktion im zweiten Vierteljahr nur eine leichte Abschwächung des Beschäftigungsabbaus Dewirkt. Die Beschäftigtenzahl sank um knapp 160 000 oder 0,6 Prozent. Binnen Jahresfrist

hat sich hier die Beschäftigung um knapp eine halbe Million Personen verringert. Der Rückgang schlug sich aber nicht im gleichen Umfang in höherer Arbeitslosigkeit nieder. Das DIW meint, ein Teil der Entlassenen habe sich unter dem Eindruck der schlechten Arbeitsmarktsituation nicht bei den Arbeitsämtern gemeldet.

Der Arbeitsmarkt Ost wies kaum Verschiebungen auf der Angebots- oder Nachfrageseite auf. Der Rückgang der Beschäftigung schwächte sich ab. Licht am Ende des Tunnel sieht das Institut aber nicht. Der Rationalisierungsdruck sei nach wie vor hoch. Die Zahl der Beschäftigten ging gegenüber dem Vorjahr um 4,1

Prozent oder rund 240 000 zurück. Dies entsprach ungefähr dem Abbau der Kurzarbeit. Die Zahl der Vollbeschäftigten blieb etwa konstant.

Die Summe der Bruttolöhne stieg im Altbundesgebiet von April bis Juni 1993 gegenüber dem Vorjahr um 1,5 Prozent und in den neuen Ländern um 9,1 Prozent. Die schwächere Zunahme bei gleichzeitigem Produktionswachstum bewirkte, daß sich die Lohnstückkosten im Osten erstmals seit der Währungsunion nicht mehr weiter erhöhten. Die Spanne der Lohnstückkosten zwischen Ost und West ist dennoch so groß, daß sinkende Lohnstückkosten im Osten über einen längeren Zeitraum hinweg unerläßlich sind.

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