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Dusty, der Fatalist und sein Vati... Hochbett kommt vor dem Fall

  • Lesedauer: 2 Min.

Der geneigte Leser muß hierzu wissen, daß es in vielen großen Städten mit ausreichender Altbausubstanz zu den Riten alternativer Intelligenz gehört, seine rotbraun gelackten Dielen bis aufs wurmstichige Holz abzuschleifen, was im Gefolg einen urigen, wenn nicht sogar täuschend echt naturbelassenen Eindruck unter den Sohlen erzeugen soll. Teppiche, oder ganz schlimm, Polypropylen-Fußbodenbeläge, sind dagegen Vorboten des Spießertums, eines schon lange von allen Bekannten erahnten Rückzugs aus den Kämpfen unserer Zeit

in die trügerische Idylle der Privatsphäre etc. Wer statt auf groben Bohlen auf kuscheliger Auslegeware ins Bad schlurft, hat sein Recht auf die 40 Prozent Kulturkritik und 60 Prozent Zivilisationskritik verwirkt und darf nur noch CDU wählen.

Doch weiter im Geschehen. Ich erwachte an jenem Morgen, muß ich es sagen, auf einem aus rohen Stämmen zusammengehauenen Hochbett, lahm in den Hüften, stieg steifen Beines auf die rohe Treppe, die einige Meter in die Tiefe führt, wo gleichfalls nacktes Holz meine ökologischen Füße zu beschmusen verlangt, als das oberste Treppchen brach... (Bei Möbel-Höffner in Waltersdorf gibt es jetzt Voll-Polsterbetten mit eingebautem Radiowecker schon für knapp unter tausend DM. Und gleich daneben ist ein großes Teppichlager, wo es fingerdick und flauschig zugeht.) Das nächste Mal erkläre ich, wie man einen gebrochenen Unterkiefer richtig schient.

DUSTY

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