• Politik
  • Taboris „Goldberg-Variationen“ am Berliner Maxim Gorki Theater

Scheitern, scheitern und dennoch versuchen

  • GEHRARD EBERT
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Welche Kühnheit, die biblische Überlieferung von der Schöpfung bis zur Kreuzigung szenisch epigrammatisch aufzubereiten und trotz all der Katastrophen, von denen dabei die Rede sein muß, einen neuen Anfang zu postulieren. Dergleichen leistet sich der 79jährige George Tabori (bereits mit „Mein Kampf“ und „Weisman und Rotgesicht“ im Spielplan des Berliner Maxim Gorki Theaters) mit seiner Szenenfolge „Goldberg- Variationen“ aus dem Jahre 1991. Eine komödische Flapserei über die biblische Geschichte mit immer wieder verblüffendem Tiefgang, eine theatrale Collage voller sinniger Anspielungen auf Historie und Gegenwart. Dogmen jüdischen Glaubens werden ironisiert, gemeint aber sind jegliche Dogmen.

Eine schwierige Aufgabe für die Regie. Triviale Bühnenproben, die ein Mr. Jay durchführt, und Szenen des Schöp-

fungs-Spektakels, das dem Herrn vorschwebt, müssen wie improvisiert entstehend gezeigt und zugleich...


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