Lettland legte die Türkei in Trauer

Abschluss der Relegation / Lettland, Spanien, Kroatien, Russland und die Niederlande die Sieger und damit Starter in Portugal

Die Teilnehmer für die EM-Endrunde im kommenden Jahr in Portugal stehen fest. Fünf Teams, allesamt Gruppenzweite aus den Vorrunden, wurden in je zwei Relegationsspielen noch gesucht.

Hier die nackten Zahlen:
Rück-/Hinspiel
Türkei - Lettland  2:2  0:1
Norwegen - Spanien  0:3  1:2
Slowenien - Kroatien  0:1  1:1
Wales - Russland  0:1  0:0
Niederlande - Schottland  6:0  0:1

fett gedruckte Elf qualifiziert.

Nach Lettlands sensationeller Qualifikation für die EM-Endrunde 2004 ist die Nationalelf bei ihrer Rückkehr von rund 1000 Anhängern begeistert empfangen worden. »Die Fans, die uns nach Istanbul begleitet haben, waren eine großartige Unterstützung. Ein fantastisches Gefühl«, sagte Nationaltrainer Alexander Starkovs in der Nacht zum Donnerstag bei der Ankunft am Rigaer Flughafen vor Journalisten. Die Mannschaft widmete den Erfolg dem lettischen Unabhängigkeitstag, den die Baltenrepublik mit 2,4 Millionen Einwohnern am Dienstag gefeiert hatte.
Medien, Politiker und Prominente sprachen einhellig von einem »historischen Spiel«. Staatspräsidentin Vaira Vike-Freiberga gratulierte dem Team zu einem »wunderbaren, einzigartigen und strahlenden Erfolg«. Ministerpräsident Einars Repse sagte: »Dies ist nicht nur ein geschichtlicher Moment für den lettischen und europäischen Fußball, sondern auch ein großes Geschenk an Lettland zum Geburtstag der Unabhängigkeit.« Lettland feiert in Portugal seine EM-Premiere. »Wir brauchen uns nicht zu verstecken«, meinte Starkovs.
»Lettland dringt in die europäische Elite ein«, titelte die führende Tageszeitung »Diena« am Donnerstag. Präsidentin Vike-Freiberga wollte die Spieler am Nachmittag empfangen. Führende Regierungspolitiker schlugen vor, die Mannschaft mit einer Geldprämie zu belohnen.
Fußball fristete in Lettland bislang ein Dasein als Randsportart. Länderspiele werden nur selten im TV übertragen, auf die Ausstrahlungsrechte für Spiele der WM 2002 verzichteten die TV-Stationen ganz. In der Türkei herrscht nach dem dritten WM-Platz im Vorjahr nun totale Depression. Die Zeitungen überschlugen sich mit Kritik an Trainer und Elf.
Schon ein 1:0 hätte Norwegen gegen Spanien gereicht. Doch die Skandinavier bekamen kein Bein auf den Rasen und gingen 0:3 ein. Berti Vogts Hoffnung, nach dem Heim-1:0 gegen die Niederlande vielleicht ungeschoren in Amsterdam über die Runden zu kommen, zerstoben schnell. Am Ende gingen die Schotten mit 0:6 unter. Russland und Kroatien kamen mit nicht unerwarteten 1:0-Auswärtssiegen zum Portugal-Ticket.

Die EM-Starter - 12. Juni bis 4. Juli 2004 in Portugal:

Portugal, Bulgarien
Frankreich, Italien
Dänemark, Schweiz
Tschechien, Kroatien
Schweden, Spanien
Deutschland, Lettland
Griechenland, Niederlande
England, Russland

Gruppen-Auslosung am 30. November.
Die deutsche Elf profitierte vom Erfolg Lettlands. Sie wird bei der Gruppen-Auslosung aus Lostopf 2 statt aus 3 gezogen. Damit kann sie nicht auf die starke Konkurrenz aus England, Italien...

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