Kein Zugang ohne Passierschein!

HU-Studierende blockierten Hauptgebäude/Streikbeschluss an der FU

  • Stefan Mentschel
  • Lesedauer: 2 Min.
Dem Streikbeschluss der Humboldt-Universität (HU) folgten am gestrigen Morgen erste Taten. Bereits um sechs Uhr hatten rund 200 Streikwilligen damit begonnen, die Zugänge zum Hauptgebäude dicht zu machen. Zwei Stunden später standen die ersten eintreffenden Studierenden und Dozenten vor verschlossenem Tor. Nur dem Verwaltungspersonal wurden »Passierscheine« ausgestellt. In den kommenden Tagen sollen an der HU keine regulären Lehrveranstaltungen stattfinden. Die Studierenden wollen sich in autonomen Seminaren mit hochschul- und bildungspolitischen Themen auseinander setzen. Allein die Hochschulen sollen in den kommenden zwei Jahren 50 Millionen Euro zur Konsolidierung des Haushalts beitragen. Zudem sollen Kontakte zu anderen von Kürzungen betroffenen Gruppen geknüpft werden. Der gegen die Erhöhung der Kitagebühren kämpfende Landeselternausschuss hat bereits gemeinsame Aktionen angekündigt. Die Koordination der unterschiedlichen Aktionen gestaltete sich an der HU gestern noch schwierig. Doch die Protagonisten gaben sich überzeugt, dass sich Organisation und Informationsfluss in den nächsten Tage verbessern werden. »Wir stehen voll hinter dem Streik«, betonte Studentin Christine. Ihr Geschichtsseminar wollte sie dennoch nicht ausfallen lassen. Deshalb habe man sich kurzerhand entschlossen, in den Bahnhof Friedrichstraße umzuziehen. Öffentliche Lehrveranstaltungen konfrontierten die Leute mit den Problemen an den Universitäten, ergänzte sie. Als letzte der hauptstädtischen Universitäten trat gestern auch die Freie Universität in den Streik. Nach Angaben eines AStA-Sprechers nahmen mehrere Tausend Studierende in insgesamt drei Hörsälen an der Vollversammlung teil. Sie votierten mit großer Mehrheit für den Streik. Für den morgigen Samstag, 13 Uhr, rufen Hochschulgruppen zu einer Demonstration am Brandenburger Tor gegen den Bildungs- und Sozialabbau auf .
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