Unglücklich

Fusionen der Großbanken?

Finanzminister Eichel kann einem fast Leid tun. Als die deutschen Großbanken durch den Börsenboom Geld wie Heu verdienten, gingen sie auf milliardenschwere Einkaufstouren. Alle großspurig angekündigten Fusionen oder Übernahmen gingen aber entweder schief oder erwiesen sich als Renditeflop. Der folgende Börsencrash und die Wirtschaftsflaute ließen die Bilanzen der Kreditinstitute dann dahinschmelzen - und das in einem Maße, dass der Finanzminister der Branche sogar mit extra geänderten Steuergesetzen unter die Arme greifen muss. Zudem gaben die Banken Zinssenkungen nicht weiter und drehten dem Mittelstand den Geldhahn zu. Am Boom nicht partizipiert und in der Stagnation draufgezahlt - dass diese Art Bilanz gegenüber den Banken Eichel gar nicht glücklich macht, ist zu verstehen. Über sein Gegenmittel - die Banken sollten gefälligst fusionieren - kann man allerdings nur den Kopf schütteln. Denn gerade diese Methode, Finanzkraft durch schiere Größe zu gewinnen, ist zur Jahrtausendwende gründlich schief gegangen. Kein Wunder, dass Eichel seinen durch einschlägige Magazine verbreiteten unglücklichen Vorschlag gestern dementieren ließ. Das löst zwar die aktuelle Irritation auf, aber nicht das grundlegende Bankenproblem: Ihre egoistische Geschäftspolitik steht einem...

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