Filmfestival »globale 03« informiert

  • Susanne Götze
  • Lesedauer: 2 Min.
Besonders die globalisierungskritische Bewegung hat mit der oberflächlichen Berichterstattung vieler Medien zu kämpfen. Missverständnisse, Vorurteile und Verdrehungen von Tatsachen geben ein Bild an die Öffentlichkeit weiter, das Globalisierungskritiker oftmals als radikale Steinewerfer oder hilflose Idealisten klassifiziert.
Nun haben sich das globalisierungskritische Netzwerk attac, die DGB-nahe Hans-Böckler Stiftung sowie alternative Filmemacher zusammengeschlossen, um der konventionellen Berichterstattung etwas entgegenzusetzen.
Vom 4. bis 10. Dezember findet in Berlin das erste globalisierungskritische Filmfestival statt. In Kooperation mit den Berliner Kinos »Acud« und »Eiszeit« wollen die Veranstalter sechs Tage lang ausgewählte Dokumentarfilme rund um das Thema Globalisierung zeigen.
Thematisch reicht das Spektrum der »globale 03« von der Privatisierung und Ökonomisierung von öffentlichen Lebensbereichen, über soziale Sicherung und gerechte Arbeitsbedingungen bis hin zu Hintergrundberichten aus Krisengebieten. Besondere Aufmerksamkeit dürfte die Verfilmung des populär gewordenen Buches »No Logo« von der globalisierungskritischen Vordenkerin Naomi Klein finden.
Im Mittelpunkt des Festivals steht aber außerdem die aktuelle Entwicklung der Bewegung, die sich den Kampf gegen die Diktatur des Kapitals auf die Fahnen geschrieben hat. In mehreren Filmen wird über die Ursprünge der mittlerweile globalen Bewegung erzählt, über Erfolge wie die legendären Demonstrationen in Seattle und Genua, über Mythen und derbe Rückschläge wie den Tod des jungen Carlo Gulliani auf der Anti-G8-Demonstration in Genua. In den Filmen wird deutlich, wie viele Menschen sich vor Ort zusammenschließen, um Alternativen für die Politik in ihrer Gemeinde zu entwickeln und sich gleichzeitig international mit Gleichgesinnten zu vernetzen. Um mit den Worten des italienischen Politikwissenschaftlers und engagierten Linken Toni Negri zu sprechen: Es komme darauf an, dass das Netz, das sich jetzt global organisiert habe, in Bewegung bleibe. Die Frage nach dem »Was tun?«, müsse eine produktive sein. Auch die Organisatoren des Festivals deuten mit ihrem Motto »Sei mehr als ein Zuschauer« an, dass es hier um mehr geht, als sich einen gemütlichen Kinoabend zu machen. Im Anschluss an viele Vorführungen gibt es noch Gelegenheit, sich einen Hintergrundbeitrag anzuhören und mit Filmemachern oder Aktivisten zu sprechen.

Filmfestival globale03 - Be more than a spectator; vom 04.-10.12. 2003 in den Berliner Kinos »Acud« (Veteranenstrasse 21, Mitte) und »Eiszeit« (Zeughofstrasse 20, Kreuzberg); weitere Infos unter www.globale03.de
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