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  • Der deutsche Aids-Skandal hat Symptome des gewöhnlichen Kapitalismus

Risiko der Summen mit vielen Nullen

Vielleicht nicht UB-Plasma-Labor, doch all die anderen Firmen, die an menschlichem Blut verdienen, dürften am Wochenende aufgeatmet haben: Bundesgesundheitsminister Horst Seehofer, der seit Anfang Oktober Millionen Deutsche in Angst versetzte, sie hätten sich durch Bluttransfusionen oder -präparate schon mit Aids infiziert oder gerieten vielleicht morgen durch einen Verkehrsunfall, eine Operation oder Entbindung in diese Gefahr, äußerte nun, es könne kein „Null-Risiko“ geben. Und cool fügte er hinzu: „Wenn ich heute eine Blutspende brauchte, würde ich sie mir geben lassen.“

Also alles halb so schlimm? Mit Sicherheit nicht. Denn niemand kann sagen, wie hoch dieses Risiko wirklich ist. Weil es nämlich nicht nur durch die „diagnostische Lücke“ bedingt ist, die trotz zuverlässiger Aids-Tests bleibt, weil sich die dabei nachgewiesenen HIV-Antikörper im Organismus erst ein bis drei Monate nach der Infektio...


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