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  • Politik
  • Commonwealth-Gipfel auf ZYPERN

Kein Spaziergang für Queen Elizabeth

  • WERNER GOLDSTEIN
  • Lesedauer: 2 Min.

Elefanten vergessen nie, und schon gar nicht griechischzyprische Patrioten. Diese Erfahrung mußte Königin Elizabeth II. machen, als sie vergangene Woche in ihrer Rolle als Präsidentin zur Eröffnung des Commonwealth-Gipfels in Nikosia eintraf und auf antibritische Demonstranten stieß. Lautstark erinnerten sie an die Hinrichtung von Freiheitskämpfern durch das damalige Kolonialregime 1950.

..Doch -dieser...Zwischenfall geriet schnell wieder in -Ver-j gessenheit;; besonders -daisichj schließlich die 47 in Nikosia vertretenen Commonwealth-Länder in ihrem 17seitigen Kommunique an die Seite der griechischen Zyprer und ihres Präsidenten Klerides stellten. Erstmals wird darin der „sofortige Abzug türkischer Truppen und Siedler“ aus dem Norden der Insel der Aphrodite gefordert und „die negative Haltung der türkisch-zyprischen Seite“ für das bisherige Scheitern der UN-Bemühungen um die Lösung des Zypern-Konflikts verantwortlich gemacht.

Wichtigstes Ergebnis der Commonwealth-Gespräche war fraglos die Entscheidung, die Sanktionen gegen Südafrika, das vor mehr als 30 Jahren von den Commonwealth-Staaten der Apartheid wegen

geächtet worden war, aufzuheben. Insgesamt allerdings waren die Ergebnisse von Nikosia eher mager. Es fehlt dem Commonwealth offensichtlich an Persönlichkeiten wie einst Indira Gandhi, Pierre Trudeau, Kenneth Kaunda oder auch - als Gegenpol - Margaret Thatcher, die den Diskussionen Gepräge geben. Einmütigkeit bestand allerdings in der Haltung zum GATT-Welthandelsabkommen, auf dessen Abschluß bis zum 15. Dezember das 1 'Commonwealth drängt. Der Gipfel wählte eine hochrangige fühfköpfige Delegation, die in diesem Sinne insbesondere auf Frankreich und Japan einwirken soll.

Unausgesprochen blieb in der Runde die konstitutionelle Rolle der britischen Monarchie im Commonwealth, wo heute noch 18 der 50 Mitgliedsstaaten die Queen als Oberhaupt anerkennen. Australiens Premier Keating gab bei einem Englandbesuch vor der Zyperntagung geradezu demonstrativ seinem Republikanismus Ausdruck. Während der kanadischen Wahlen spielte die republikanische Frage eine bedeutende Rolle. Das könnte vielleicht schon beim nächsten Commonwealth-Gipfel 1995 in Neuseeland zur Sprache kommen.

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