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Spielchen

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Was da aus dem Munde des Leipziger VfB-Präsidenten Siegfried Axtmann vor und nach dem ersten Heimsieg zu vernehmen war, hörte sich an wie Zuckerbrot und Peitsche. Der rücksichtslose Knüppler ist er nicht, der rücksichtsvolle Schweiger auch nicht.

Bei Leipzigs Lage konnte nicht ausbleiben, daß Axtmann von Trainer und Mannschaft Punkte forderte. Was Stange anbetrifft, hat er nie direkt gedroht, daß der Trainer im Falle einer Niederlage gegen den KSC fliegt. Auf den Punkt gebracht, hörte sich Axtmann so an: „Ich will Entwicklung sehen. Das ist das Entscheidende. Ich habe doch gar nichts gegen Bernd Stange. Es hätte mir sehr leid um ihn getan, aber die Mannschaft kann ich doch nicht austauschen, wenn es nicht läuft. Das 1:0 gegen Karlsruhe spricht für sich. Das wollte ich erreichen.“

Ein Paar sind die beiden sicher nicht. Für Axtmann spricht, daß er Stange arbeiten läßt. Und mittlerweile entpuppt sich der Neu-Leipziger als Kenner der Szenerie. Als es vor Jahresfrist nicht lief und viele den damaligen Trainer Sundermann weg haben wollten, zahlte sich Axtmanns Vertrauen mit dem Aufstieg aus. Darauf verwies er jetzt. Kontinuität? Die Lage ist jetzt öffentlicher, weil die 1. Bundesliga direkter im Interesse der Öffentlichkeit steht und viele Medien auch im Sächsischen ihren Stoff brauchen. Gerettet ist Stange sicher noch nicht. Aber solange sein Chef mit einer vernünftigen Forderungstaktik Trainer und Mannschaft zu Höchstleistung treibt, wird keiner etwas gegen das Spielchen von Axtmann einwenden können.

ECKHARD GALLEY

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