Feiertage zum Genuss machen

Dr. med. Matthias Eyck

Es ist zu befürchten, dass viele Menschen die weihnachtlichen Feiertage eher bedrohlich herannahen sehen als sie zu genießen. Geschenke kaufen, Einkäufe erledigen, alles organisieren und nichts vergessen - Stress in Reinkultur. Überhaupt ist diese Zeit belastend, man geht früh im Dunkeln zur Arbeit und kommt spät und ausgelaugt heim. Sind wir dem Stress ausgesetzt oder machen wir ihn uns selbst? Ich denke, die Wahrheit liegt in der Mitte. Der gesellschaftliche Druck, häufig unbewusst durch die Werbung verstärkt, aber auch drohende Arbeitslosigkeit und ungünstige Bedingungen am Arbeitsplatz stellen Faktoren dar, die wir nur selten beeinflussen können. Dazu hat jeder Mensch sein durch Vererbung und frühkindliche Prägung ausgeformtes individuelles Muster. Was für den einen Exaktheit, ist für den anderen Pedanterie. Wir erleben ja gegenwärtig einen Generationenwandel. Werte wie Pünktlichkeit, Genauigkeit, Bereitschaft zur Pflichterfüllung verlieren an Bedeutung. Dafür gewinnen Fragen der Selbstbestimmung und -verwirklichung an Wertigkeit. Wer ein hohes Maß persönlicher Freiheit anstrebt, erlebt die Forderung nach Genauigkeit und Exaktheit als Stress. Wer ordentliche und genaue Arbeit abliefern will, wird von unpünktlichen und laxen Mitarbeitern genervt. Ich glaube, dass wir den Anteil des von uns beeinflussbaren Stresses am ehesten verbessern können, indem wir die Kommunikation in den Beziehungen beachten. Wenn der Mensch seiner Umgebung deutlich machte, wo seine Präferenzen liegen und bereit wäre, die der Anderen zu tolerieren, könnten wir unser Zusammenleben deutlich erleichtern. Denn nach meiner Meinung hat jedes Lebensmodell, das andere M...

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