nd-aktuell.de / 02.12.2003 / Gesund leben

Passende Brille für den guten Durchblick

Brillen korrigieren Fehlsichtigkeiten - dazu gehören die Kurz- und Weitsichtigkeit, aber auch die Alterssichtigkeit. Häufig gleichen Brillengläser auch eine Hornhautverkrümmung aus, seltener dienen sie der Korrektur von Schielfehlern. Jüngere Brillenträger bis zum Alter von etwa 40 bis 45 Jahren benötigen für das Sehen in allen Entfernungen nur eine Fernbrille mit einer einzigen Stärke, eine so genannte Einstärkenbrille. Ihre Augen sind in der Lage, durch Veränderung der Krümmung ihrer Linse wie ein Kameraobjektiv Nah- und Ferneinstellungen vorzunehmen. Mit zunehmendem Alter verliert dann die Augenlinse ihre natürliche Elastizität - der Mensch wird alterssichtig. Er benötigt nun eine zusätzliche Unterstützung für das Sehen im Nahbereich. Das kann zum Beispiel eine zweite Brille sein, die man dann als Nah- oder Lesebrille bezeichnet. Dies ist jedoch eine unbequeme Lösung, da der Betreffende je nach Sehanforderung ständig zwischen beiden Brillen wechseln muss. Komfortabler ist eine Brille mit integrierter Fern- und Lesestärke. Herkömmliche Zweistärken- oder Bifokalbrillen haben ein eingeschliffenes Fensterchen für den Nahbereich. In der Ferne schaut der Brillenträger darüber hinweg. Senkt er den Blick, kann er damit lesen. Ein Nachteil ist neben dem »unflotten« Aussehen der Bildsprung von der Ferne zur Nähe, denn es fehlt der Übergangsbereich für das Sehen in mittleren Entfernungen. Eine attraktive Alternative zur Bifokalbrille sind Gleitsichtgläser mit stufenlosem, quasi unsichtbarem Übergang von der Fern- zur Nahstärke. Sie ermöglichen dem Alterssichtigen ein klares Sehen in allen Entfernungsbereichen. Steht er zum Beispiel vor einem Schaufenster, kann er damit bequem die Preise in den Auslagen lesen. In punkto Verträglichkeit sind diese Gläser heutzutage sehr weit entwickelt. Gegenüber den anderen Lösungen kommt der alterssichtige Kunde mit einem modernen Gleitsichtglas dem natürlichen Sehen am nächsten. Es gibt so viele verschiedene Kombinationen von Glaswerten, dass diese Gläser immer individuell nach Rezept gefertigt werden müssen. Für besondere Tätigkeiten in mittleren Entfernungen, zum Beispiel zum Klavierspielen oder für bestimmte Arbeitsbereiche, in denen ein großes Gesichtsfeld benötigt wird, kann der Optiker die Werte der erforderlichen Einstärkenbrille genau berechnen. Auch für Bürotätigkeiten und Computerarbeit gibt es Spezialbrillen, die den Anforderungen an das Sehen im erweiterten Nahbereich entsprechen. Für bestimmte Berufszweige wie Piloten wurden Spezialgläser entwickelt. (ND/Ludwig+Partner)