Solarbranche mit Förderung zufrieden

Vorschaltgesetz bringt Investitionssicherheit

  • Heiko Balsmeyer
  • Lesedauer: ca. 1.5 Min.

Ein neues Solarstromgesetz verabschiedete der Bundestag letzte Woche. Die Solarindustrie ist mit der vorgesehenen Förderung offensichtlich zufrieden.

Die Neuregelung war erforderlich geworden, weil im Sommer dieses Jahres das 100000-Dächer-Programm auslief. Strom aus Solarzellen wurde bisher mit einem Zuschuss aus diesem Programm sowie einer garantierten Vergütung für jede erzeugte solare Kilowattstunde gefördert. Der Wegfall des Zuschusses wird in Zukunft durch eine erhöhte Einspeisevergütung kompensiert. Die Mindestvergütung für Anlagen, die ab 1. April 2004 ans Netz gehen, beträgt 45,7Cent. Die Förderung variiert je nach Leistung und Lage der Solaranlage. Detlef Leinberger, Vorstand der KfW-Bankengruppe, weist darauf hin, dass Photovoltaik auch künftig von der KfW im Rahmen des Umwelt- sowie des CO-Minderungsprogramms gefördert wird. So können Investoren weiter zinsverbilligte Kredite für Solarstromanlagen erhalten. Leinberger schätzte den Zins für solche Kredite auf vier bis fünf Prozent. Die neuen Vergütungssätze stimmen den Geschäftsführer der Unternehmensvereinigung Solarwirtschaft (UVS), Carsten Körnig, zufrieden. Nach dem völligen Zusammenbruch Ende der 90er Jahre gebe es mittlerweile 50 große Produktionsstätten für Solarzellen und -module in Deutschland. 10000 Menschen sind in dieser Branche beschäftigt. Durch die industrielle Fertigung und verbesserte Montage konnten die Kosten für die Anlagen im Zeitraum 1999 bis 2003 um ein Viertel reduziert werden. Um diese Entwicklung weiter anzureizen, ist im Photovoltaikvorschaltgesetz eine jährliche Degression der Förderung um fünf Prozent vorgesehen. Mit Hilfe der neuen Vergütungen hält es Körnig für möglich, die Kosten einer Photovoltaikanlage innerhalb von 20 Jahren zu refinanzieren. Weil die Anlagen eine längere Lebensdauer haben, zeichnet sich danach eine Rendite ab. Der UVS-Geschäftsführer rechnet mit einem jährlichen Wachstum von 20 bis 30Prozent der Solarindustrie. Auch dürfte sich bei ebenerdigen großen Solaranlagen ein neuer Markt für fondsfinanzierte Anlagen bilden. Allerdings fragt man sich in dem Zusammenhang, ob es umweltpolitisch nicht sinnvoller wäre, solche Großanlagen an oder auf öffentlichen Gebäuden zu errichten, anstatt Flächen unnötig zu versiegeln. Besonders erfreut zeigte sich Körnig über die Einigkeit der Parteien im Bundestag. Nur die FDP sprach sich gegen das Gesetz aus. Entsprechend der Sympathie, die die Erneuerbaren genießen, dürfte die Photovoltaikindustrie in Deutschland auch bei veränderten politi...

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