Von Prof. Dr. ANNELIES LASCHITZA

ten beschäftigt, konnte ich Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg ziemlich genau kennenlernen. In Debatten mit vielen Freunden nicht nur in Deutschland erlebte ich auch, wie schwer es ist, wenn bloßes Bekennertum, dogmatisches Orakeln über Fehler und Irrtümer und schablonenhafter Umgang mit sozialistischem Ideengut den unvoreingenommenen Zugang zum Gesamtvermächtnis behindern oder gar versperren. Ebenso betrübt mich, wenn manche Menschen glauben, nur politisch wertfreie Eigenheiten an Rosa und Karl entdecken und hervorheben zu müssen. Waren doch beide, gerade weil hoch gebildet, musikliebend, naturverbunden, kunstbesessen, so faszinierend als aufrechte und engagiert handelnde Sozialisten.

Sie wollten, daß die Menschheit nicht ewig in Arme und Reiche gespalten bleibt, daß die Gebrechen der Welt mit der Wurzel ausgemerzt werden. Sie glaubten sich in Übereinstimmung mit den Sehnsüchten vieler ausgebeuteter und unterdrückter Menschen, spürten...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.