Meckern über die Gürtelpflicht

Nur wenige akzeptieren die Pflicht zum Gürtel, die die rot-rote Stadtregierung uns Bürgern verordnet hat. Zumal sie ständig an ihm zerrt, auf dass er immer enger werde, ein Vorgang, den sie Regieren und Sparen nennt. Der Hund muss sein Halsband zwei Löcher mehr zusammenziehen, der Lehrer länger schlafen, damit man ihm etwas vom Gehalt abziehen kann. Alle trifft es - Eltern, Fahrgäste, Studenten, Blinde. Der Senat kennt keine Gnade. Nur der Speckgürtel Berlins wird stets weiter aufgezogen. Mit 2600 Demos dieses Jahr hat man gegen die Gürtelpflicht protestiert. Weshalb die Stadt auch zur Mecker-Hauptstadt erkoren wurde. Damit der Bürger in diesem Bezug auch denkt und tut, was er soll, wurde die Gürtelpflicht gesetzlich geregelt: Für ein staatliches Gemeinwesen ist sie (die Gürtelpflicht, d. Red.) in Form öffentlich-rechtlicher Gebote oder Verbote unerlässlich - erst deren Einhaltung ermöglicht ein gedeihliches Miteinander, heißt es in einer Vorschrift. Die Gelackmeierte ist auch die Polizei. Sie büßt für das, was sich die Politik ausgedacht hat, und muss die Gürtelpflicht überwachen. Was schwierig ist. Denn der Bürger als solcher ist in Polizeiaugen ohnehin ein potenzieller Straftäter, bei der Gürtelpflicht sowieso. Und außerdem muss die Polizei selbst auf Senatsruf den Gürtel ständig enger schnallen. Gut, dass die polizeiliche Gürtelpfli...

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