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  • Politik
  • Gerichtspychologe zur Berliner Mordserie:

Gewaltverbrechen mit sadistoiden Elementen

  • Lesedauer: 1 Min.

Berlin (ND-Funke). Erneut hat es in Berlin, wie gestern die Polizei mitteilte, drei Morde gegeben. 22 sind es damit bereits in diesem Jahr. Die ungewöhnliche Häufung dieser Gewaltverbrechen folge dem Gesetz der Serie, meinte dazu der namhafte Gerichtspsychologe Prof. Reiner Werner in einem ND-Gespräch. Diese Morde seien lediglich als Spitze des Eisberges Kriminalität zu betrachten. Zu den differenzierten Motiven der Täter zählte der Experte Rachsucht und sexuelle Gründe, aber auch perfide Mordlust, die ih-

ren Keim in Narzismus, aber auch im Gedankengut von Sekten besäßen. Ein Ende des ernormen Aggressionspegels, der die Gesellschaft erfaßt habe, sei keineswegs abzusehen. Jene Aggressionen seien nicht nur auf die Kriminalität zu beziehen, sondern auch auf die Politikmüdigkeit, der keineswegs nur Apathie folge. Millionenschwere Jugendprogramme würden lediglich dann förderlich sein, wenn dabei der sozialtherapeutische Effekt mit dem kulturellen Aspekt kombiniert werde.

(Seite 18)

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