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Behörden hielten Informationen zurück

Unpolitische Attentatspläne gegen die PDS? Altstadt auf Altenteil

  • Lesedauer: 2 Min.

Rund 1 000 Häuser müßten in der Altstadt von Stendal instandgesetzt werden. 243 Millionen Mark kostet die Sanierung nach Meinung von Experten Telefoto: ZB/Förster

Wittenberg (ND). Die Ermittlungsbehörden haben Informationen über das geplante Bomben-Attentat der rechtsradikalen „Deutschen Liga für Volk und Heimat“ auf die PDS offenbar tagelang zurückgehalten. Schon am 5. Februar war der selbstgebastelte Sprengsatz in der Wohnung des „Liga“-Funktionärs Mattheus explodiert. In der darauffolgenden Nacht hatte Mattheus bei der polizeilichen Vernehmung zugegeben, daß die Bombe bei einer PDS-Veranstaltung per Fernzündung zur Detonation gebracht wer-

den sollte (ND berichtete am 12. 2.).

Wie Matthias Gärtner von der Wittenberger PDS mitteilte, wurde seine Partei erst fünf Tage später darüber informiert. Am 4. Februar hatte im Heinrich-Franck-Klub eine Wahlauftakt der PDS mit Parteichef Lothar Bisky und der Bundestagsabgeordneten Petra Bläss vor über 200 Besuchern stattgefunden. In der darauffolgenden Woche gab es weitere Veranstaltungen am gleichen Ort.

Über die schleppende Informationspolitik von Polizei und Staatsanwaltschaft zeigte sich die Wittenberger PDS empört. PDS-Vertreter bezeichnen Äußerungen des ermittelnden Staatsanwaltes Redlin als „skandalös und verharmlosend“. Dieser wollte auch Tage nach der Explosion keinen politischen Hintergrund erkennen. Nach Ansicht der PDS ist angesichts der Anschläge und Drohungen gegen Persönlichkeiten und Einrichtungen der Partei während der letzten Wochen in Berlin und Brandenburg eine völlig neue Qualität neonazistischer Aktivitäten erreicht.

Bereits vor einigen Wochen hatte die PDS in einem Pressegespräch auf die guten Beziehungen von Mattheus und seinen Kumpanen zur rechten Szene in Berlin und Brandenburg hingewiesen. Die PDS will die in der Stadtverordnetenversammlung vertretenen Parteien und Organisationen auffordern, sich zu den kriminellen Taten der Neonazis zu äußern.

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