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Krupp-Betriebsrat sieht Ansatzpunkte

  • Lesedauer: 2 Min.

Nach Theo Steegmann, 2. Betriebsratsvorsitzender der „Krupp Stahlwerk AG Rheinhausen“, behindert in Westeuropa vor allem die steigende Massenarbeitslosigkeit die Unterstützung der Entwicklungsländer. Konservative Strategien gegen die ökonomi-

sche Dauerkrise zielen nämlich auf internationales Lohnund Sozialdumping und auf Abschottung des EU-Binnenmarktes gegenüber den Entwicklungsländern. Demgegenüber sieht Steegmann Ansatzpunkte für linke Politik in einer Strategie der Arbeitszeitverkürzung bei einer radikalen Umverteilung des Beschäftigungspotentials und dem Umbau von Auto-, Stahlund Kohleindustrie sowie Landwirtschaft. Zudem sollten Beschäftigungsgesellschaften Bestandteil einer offensiven Strategie des zweiten Arbeitsmarktes und der Ausweitung des öffentlichen Sektors sein.

Solidaritätsgruppen für Südafrika hegen die Hoffnung, daß Linke und Gewerkschaften in Nord und Süd gemeinsam binnenorientierte Strategien als Alternative zum kapitalistischen Wachstumsmodell entwerfen könnten. Es ist aber eine gewisse Skepsis nicht zu übersehen, da Gewerkschaften vor allem Interessen von Beschäftigten vertreten und übergreifende gesellschaftliche Belange kaum reflektieren.

Soligruppen bezweifeln zudem, daß Arbeitszeitverkürzungen mehr als eine Anpassung an Verwertungsbedingungen des Kapitals sein können, und daß der Umbau von Industrie und Landwirtschaft unter kapitalistischen Vorzei-

chen möglich ist. Die Diskussion darüber pendelt zwischen Systemkritik und der Forderung nach Strukturveränderungen. Das Postulat „faire Chancen für Produkte aus dem Süden“ müsse, so die Kritiker der „Systemfrage“, mit Perspektiven für die Beschäftigten hier einhergehen. Erst dann könne es auf breitere Akzeptanz stoßen.

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