Nur die Treppe hinauf zu den Pensionszimmern darf das Pferd nicht Foto: Autor
Haben sie schon einmal zusammen mit einem Pferd zu Mittag gegessen? Auf dem Reiterhof in Wustrau, einem Dorf an der Südspitze des Ruppiner Sees, ist das kein Problem. Dazu braucht man nicht mal in die Pferdebox einzureiten, sie
können in der stilvoll hergerichteten Gaststube Platz nehmen, während der Vierbeiner zwei Meter neben ihnen, nur durch eine Glasscheibe getrennt, sein Menü verspeist.
Gaststätte und Pferdestall sind im Untergeschoß eines
ehemaligen riesigen Kuhstalls plaziert, das gesamte obere Stockwerk haben die einfallsreichen Besitzer des Reiterhofes, Sabine und Jürgen Wendt, zu mehreren ausgezeichnet eingerichteten Appartements umgebaut. Und somit in Übereinstimmung mit der herrlichen Natur des Ruppiner Sees und des nahen Rhinluchs ein Ambiente geschaffen, welches keine Wünsche übrig läßt. Hier kann der gestreßte Städter Landurlaub vom Feinsten genießen. Dabei bleibt es ihm selbst überlassen, ob er zu Fuß, per Fahrrad oder auf dem Rücken eines der 50 zur Verfügung stehenden Pferde die weite, von Wiesen, Kanälen und Seen geprägte Landschaft erkundet. Selbst mit dem Schiff kann man von Wustrau aus „in See“ stechen, mehrmals am Tag legt ein Dampfer von der nur 150 Meter entfernten Anlegestelle in Richtung Neuruppin ab.
Wer sich auf dem schwankenden Schiff oder auf dem manchmal ebenso schwankenden Rücken eines Pferdes nicht so unbedingt wohl fühlt, für den organisieren die Wendts ausgedehnte Planwagenfahrten, zum Beispiel ins nahegelegene Storchendorf Linum, zum Hakenberg-Denkmal (Schlacht bei Fehrbellin im
30jährigen Krieg) oder zum Grab des legendären Husarengenerals Hans Joachim von Zieten nebst renovierter Kirche und Barockschloß. Selbst eine ganz in weiß lackierte Hochzeitskutsche ist im Bestand des Reiterhofes. Auch an die Kinder wurde gedacht. Ponys stehen für sie zur Verfügung. Diese kann man stundenweise oder auch den ganzen Tag mie-
Noch ein Wort zu den Gaumenfreuden, die den Ausflügler oder Urlauber in der rustikalen Kutscherstube erwarten. Die Wendts servieren ausschließlich typisch märkische Küche mit der Besonderheit, daß alle „fleischlichen Genüsse“ aus eigener Zucht und Schlachtung kommen. Die Karte wechselt jeden Tag, selbst wenn man sich also für einen mehrtägigen Aufenthalt auf dem Reiterhof entschließt, ist für Abwechslung in jeder Beziehung gesorgt.
Will man eines der Appartements anmieten (Preise ÜF ab 55 DM EZ, bis 120 DM für 4 Personen), empfiehlt sich rechtzeitige Vorbestellung. Schon jetzt sind fast alle Wochenendtermine der nächsten Monate ausgebucht. Allerdings gibt es direkt hinter dem Hof einen Camping- und Carawanplatz, der auch für den 19 Juni zu empfehlen ist (Tel. 033925/221).
Quelle: https://www.nd-aktuell.de/artikel/487827.zu-mittag-koennen-pferd-und-reiter-gemeinsam-essen.html