nd-aktuell.de / 10.06.1994 / Politik

Hilfe für die

ehemalige Sowjetunion

Kürzlich wurde die Stiftung West-Östliche Begegnungen gegründet, deren stellvertretender Vorstandsvorsitzender Sie nun sind und die sich um Verbindungen zu den Ländern der ehemaligen Sowjetunion kümmern will. Ersteht die deutsch-sowjetische Freundschaft wieder auf?

Nein, die Stiftung ist kein DSF-Nachfolger, sondern eine völlig neue Einrichtung. Die DSF hatte sich ja Anfang 1990 neu konstituiert - mit mir als Vorsitzendem - und ging vor etwa zwei Jahren in den Verein „Brücken nach Osten“ über, eine Föderation der Landesgesellschaften. Der Verein war Verhandlungspartner für Treuhand und Parteienkommission, die das DSF-Vermögen kontrollierten.

Von dem die Stiftung emen großen Teil bekommen hat.

Die DSF besaß, von Immobilien abgesehen, 30 Millionen Mark. Drei Millionen sollen für gemeinnützige Zwecke in Ostdeutschland eingesetzt werden - wir möchten, daß eine Million davon in die medizinische Betreuung von Angehörigen der in Deutschland stationierten russischen Streitkräfte gesteckt wird. Zwei weitere Millionen werden für Verbindlichkeiten des Ende

1993 aufgelösten Vereins „Brücken nach Osten“ gebraucht, und die restlichen 25 Millionen wurden nun der Stiftung übertragen. Was will sie damit anfangen?

Hilfe, auch humanitäre Hilfe in den Ländern der ehemaligen Sowjetunion leisten. Projekte unterstützen, Kinder- und Jugendaustausch fördern. Da liegen uns schon zahlreiche Anträge vor. Beispielsweise wird in Minsk ein Begegnungshaus für Deutsche und Weißrussen eröffnet. Chöre aus Berlin und Litauen besuchen einander. Mir liegt derzeit besonders ein schon vorbereiteter Besuch von Jugendlichen aus den USA und der Bundesrepublik in Jekaterinenburg am Herzen. Soetwas können wir finanziell unterstützen; später sollen eigene Projekte folgen. Wie soll das auf Dauer bezahlt werden?

Zuerst natürlich aus den Zinsen des Stiftungskapitals, und dann hoffen wir auf Spenden und Sponsoren für einzelne Aktionen.