Werbung

Eisbären machen kurzen Prozess

Erste Entscheidung im Play-off-Viertelfinale / Der Vorrundenbeste mit vier Siegen in vier Spielen im Schnellgang ins Halbfinale

  • Jürgen Calließ
  • Lesedauer: 3 Min.
Der Vorrundenbeste in der Deutschen Eishockey-Liga, die Berliner Eisbären, steht als erster im Halbfinale um die deutschen Meisterschaft. Im Play-off-Viertelfinale (Modus »Best of seven«) machten die Eisbären mit dem achtfachen deutschen Meister Düsseldorfer EG kurzen Prozess und zogen mit einer makellosen Bilanz von vier Siegen in vier Spielen ohne Umweg in die Runde der letzten Vier ein. Es ist das fünfte Mal in der EHC-Vereinsgeschichte, dass die Berliner bis ins Halbfinale vorstießen.
........................................................................................................................
Play-off-Viertelfinale

Berlin (1.) - Düsseldorf (8.)4:0 nach Siegen
  (1. bis 4. Spiel: 5:3, 4:3 n.V., 3:0, 3:2)
Nürnberg (2.) - Ingolstadt (7.)2:2 nach Siegen
  (1. bis 4. Spiel: 2:1, 5:2, 2:3, 2:3)
Hamburg (3.) - Mannheim (6.)3:1 nach Siegen
  (1. bis 4. Spiel: 5:2, 1:0, 0:3, 4:1)
Köln (4.) - Frankfurt (5.)1:3 nach Siegen
  (1. bis 4. Spiel: 2:1, 0:1, 0:3, 0:3)
Weitere Spieltermine: 19. März (5. Spiel), 21. März (6. Spiel), 23. März (7. Spiel).
Play-off-Abstiegsrunde: Freiburg - Hannover 1:3 nach Siegen (1. bis 4. Spiel: 2:5, 6:2, 1:2, 0:4). Der Verlierer steigt in die 2. Bundesliga ab.
........................................................................................................................

Die Eisbären setzten sich im vierten Vergleich in Düsseldorf mit 3:2 durch. Sie machten von Anbeginn klar, dass sie nicht an einem fünften Match interessiert sind, auch wenn das im heimischen Wellblechpalast vor rund 5000 Zuschauern eine zusätzliche Einnahme garantiert hätte.
Die Gäste gingen nach neun Minuten durch Sven Felski mit 1:0 in Führung. Nach dem 1:1 durch Tommy Jakobsen (23.) - zu diesem Zeitpunkt saßen mit Keith Aldrige und Yvon Corriveau gleich zwei Eisbären auf der Strafbank - sorgten Aldridge (25.) und Steve Walker (27.) für den vorentscheidenden 3:1-Vorsprung der Berliner. Düsseldorf gelang nur noch eine Ergebniskosmetik durch Thuressen (48.), der auf 2:3 verkürzte - nicht ohne Hilfe der Berliner. Denn der Puck rutschte vom Schlittschuh des Eisbären-Verteidigers Darryl Shannon unglücklich ins eigene Tor. Auch die Herausnahme des DEG-Torhüters zwei Minuten vor Schluss nützte den Düsseldorfer nichts mehr. Die Eisbären brachten mit Kampf und Können den Vorsprung über die Zeit.
»Die Souveränität, mit der die Mannschaft die erste Hürde genommen hat, verleiht ihr eine große Portion Selbstvertrauen. Mit dieser Leistung können wir auch den Titel holen«, meinte der Co-Trainer der Eisbären, Hartmut Nickel. Der 59-jährige Ex-Nationalspieler aus Weißwasser stand schon zu Dynamo-Zeiten seit 1985 als Trainer an der Bande.
50000 Euro Prämie erhält die Mannschaft für das Erreichen der Vorschlussrunde. Noch vor dem Zahltag hatte die Marketing-Abteilung der Eisbären mit einer Erfolgsmeldung aufwarten können: Hauptsponsor GASAG verlängerte die Zusammenarbeit bereits zum neunten Mal um ein weiteres Jahr.
Die Berliner kommen durch ihren Viertelfinal-Schnellgang nunmehr in den Vorzug einer zehntägigen Ruhepause vor dem Halbfinal-Start am 26. März. Mögliche Halbfinal-Gegner sind Ingolstadt, Mannheim, Frankfurt oder Köln. In der Vorschlussrunde dürfte auch Routinier Rob Leask wieder einsatzfähig sein, so dass die Berliner komplett in Bestbesetzung antreten können. Der 32-jährige Verteidiger aus Kanada hatte sich vor einer Woche eine Adduktorenverletzung zugezogen.
Eisbären-Trainer Pierre Pagé sieht die wettkampffreien Tagen eher als Vorteil denn als Nachteil an und befürchtet keineswegs, aus dem Rhythmus zu kommen. »Wir können uns jetzt zielgerichtet auf die weiteren Begegnungen vorbereiten. Denn ein geregeltes Training war zuletzt mit der Hatz von vier Spielen in sieben Tagen nicht möglich«, meinte der Kanadier.
Die Chance, im fünften Spiel am Freitag mit dem vierten Sieg nachzuziehen, haben Hamburg und Frankfurt. Die Hamburger, die den DEL-Rekordmeister Mannheim mit 4:1 besiegten, haben die Gelegenheit dazu in eigener Halle. Frankfurt führt nach dem 3:0 gegen Vizemeister Köln nach Siegen mit 3:1, muss aber am Freitag in Köln antreten. Völlig offen ist das Duell zwischen Ingolstadt und dem Vorrunden-Zweiten Nürnberg. Ingolstadt glich durch das 4:3 nach Penaltyschießen zum 2:2 aus, so dass es mindestens noch ein sechstes Spiel am Sonntag, vielleicht sogar ein siebentes am Dienstag geben wird.
#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal