Dieser Text ist Teil des nd-Archivs seit 1946.

Um die Inhalte, die in den Jahrgängen bis 2001 als gedrucktes Papier vorliegen, in eine digitalisierte Fassung zu übertragen, wurde eine automatische Text- und Layouterkennung eingesetzt. Je älter das Original, umso höher die Wahrscheinlichkeit, dass der automatische Erkennvorgang bei einzelnen Wörtern oder Absätzen auf Probleme stößt.

Es kann also vereinzelt vorkommen, dass Texte fehlerhaft sind.

Klimakonvention gerät unter Zeitdruck

In Genf ging ein weiteres Nachfolgetreffen zum Klimagipfel von Rio zu Ende Von HELEN BRUGGER,

  • Lesedauer: 2 Min.

Genf

Reduktion der Treibhausgase auf das Niveau von 1990. Raul Estrada-Oyuela, argentinischer Botschafter und Präsident des zwischenstaatlichen Verhandlungskomitees, in dem rund 150 Staaten sitzen, faßte die Resultate der Genfer Tagung wie folgt zusammen: „Die Mehrheit der Regierungen ist sich einig, daß das Abkommen in seiner aktuellen Zielsetzung nicht genügen wird, die Klimagaskonzentration in der Atmosphäre auf ein ungefährliches Niveau zu reduzieren. Wir müssen deshalb so schnell wie möglich einen Prozeß einleiten, an dessen Ende die Übernahme zusätzlicher Verpflichtungen steht, möglicherweise in der Form eines oder mehrerer Protokolle.“

Diese Schlußfolgerungen bedeuten auch, daß es kaum mehr möglich erschien, sich bis zum Abschluß der Konfe-

renz über weitere Reduktionen zu einigen. Die Zeit drängt aber: Bis zum 28. September sollte eine Einigung erzielt werden, weil man sich sechs Monate später, am 28. März 1995, in Berlin zu einer Konferenz der Teilnehmerländer treffen will. Der Vorschlag für ein solches Protokoll müßte bis spätestens 28. September vorliegen, wenn es in Berlin angenommen werden soll. Estrada gibt zwar zu, daß nicht alle Länder daran interessiert sind, schnelle Verhandlungen über ein weitergehendes Protokoll aufzunehmen. Er denkt aber, daß ein gut vorbereitetes Projekt in Berlin die notwendige Zustimmung erhalten könnte.

Was das Protokoll betrifft, wird weiterverhandelt, zunächst am Sitz der UNO in New York Anfang nächstes Jahr. Die Genfer Tagung hat dennoch wichtige Resultate ge-

bracht. Die Teilnehmer haben sich nämlich auf die Modalitäten geeinigt, wie mit den Informationen umzugehen sei, die die entwickelten Länder bezüglich ihrer Reduktionsprogramme geben.

Bis zum 21. September oder kurz danach - schätzt man hier in Genf - werden etwa 20 entwickelte Länder ihre nationalen Programme vorlegen. „Die angenommenen Modalitäten werden erlauben, eine so gründliche Untersuchung nationaler Umweltpolitiken durchzuführen, wie sie bisher , weltweit nie in Angriff genom-l men wurde“, schätzt Michael Zammit Cutajar, Exekutivsekretär des Verhandlungskomitees. „Es wird unter anderem das erste Mal sein, daß Regierungen von Entwicklungsländern offiziell die Energiepolitik entwickelter Länder untersuchen.“

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal