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ND-Report

  • Lesedauer: 2 Min.

Drei die Gruppe aus Wuppertal begleitenden Journalistinnen verwehrte die Polizei Akkreditierung und Zutritt zur Gedenkstätte. Unter Androhung von Inhaftierung mußten sie Fürstenberg in Polizeibegleitung verlassen.

Wie viele andere Besucher der Gedenkstätte Sachsenhausen wurden auch Ulf Künemund, jugendpolitischer Spre-

cher des Bundes der Antifaschisten, und sechs seiner Freunde aus Berlin, Halle und Bitterfeld schon auf der Straße willkürlich angehalten. “Polizisten verlangten die Personalausweise, die man ihnen abnahm, und erteilte ihnen „Platzverweis“. Begründung: Links- und Rechtsradikale hätten Auseinandersetzungen geplant. Als die Jungs, die u. a. im Jugendcamp Buchenwald mitgearbeitet hatten, das Verbot nicht akzeptierten, auch den SPD-Fraktionsvize im Bundestag, Klose, - vergeblich - um Hilfe baten, wurden sie, darunter zwei Minderjährige, mit Gewalt festgenommen, in die „Wanne“ verfrachtet und erst nach massiver Intervention von Antifaschisten, darunter Pfarrer Liedtke aus Germendorf, 18.30 Uhr freigelassen. Ulf, der sogar mit Handschellen gefesselt wurde, hat man ein Verfahren wegen an-

geblichen „Widerstands gegen die Staatsgewalt“ angedroht.

Empört äußerten sich ND-Leser über „Sicherheitskontrollen“ mit Personenschleusen, Taschenkontrollen und Leibesvisitationen sowie die Wegnahme antifaschistischer Fahnen und Transparente. „Was machen Sie hier mit ihrer Pennerzeitung?“ wurde Fred Löwenberg, Vorsitzender der Berliner IWdN von einem Polizisten angeherrscht, als er Besuchern die Zeitschrift „antifa“ anbot. Sein Eindruck: „Die lauerten auf Zusammenstöße.“

Laut Oranienburger Polizeipräsident gab es 99 Identitätsfeststellungen, 98 Platzverweise und 44 Festnahmen - „im Rahmen der Absprachen mit der Veranstaltungsleitung“ Die lag beim Ministerium von SPD-Land fischef Reiche.

(Leserbriefe und

Betrachtung auf Seite 2)

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